Was ist APN bzw. eine APN
Der Begriff Advanced Practice Nursing bezeichnet eine spezialisierte und vertiefte Pflegepraxis. Die Rolle der Advanced Practice Nurse (APN) beschreibt eine Pflegefachperson, die neben ihrer dreijährigen Berufsausbildung auch einen Masterabschluss in Advanced Practice Nursing, Pflegewissenschaft oder einem vergleichbaren Studiengang abgeschlossen hat. In der MHH liegt der Tätigkeitsfokus einer APN auf der direkten klinischen Patientenversorgung. Zu den Kernaufgaben gehört das Begleiten und Beraten einer speziellen Patientenzielgruppe und deren Angehörigen. Zudem widmen sich die APNs Fragen der Pflegeforschung sowie der ethischen Entscheidungsfindung, fördern die interprofessionelle Zusammenarbeit und vermitteln den Kolleg:innen neue wissenschaftliche Erkenntnisse.
Um eine hochwertige Gesundheitsversorgung der Patient:innen langfristig sicherzustellen, werden akademisierte Pflegefachpersonen benötigt (Wissenschaftsrat 2023). Aus diesem Grund wurde im Jahr 2017 die erste APN an der MHH implementiert (Heuckeroth, Schmeer 2018). Zukünftig soll für alle Patientengruppen mit komplexem Versorgungs- und Beratungsbedarf eine APN tätig sein.
Die Implementierung erfolgt forschungsgestützt auf Grundlage des anerkannten PEPPA-Frameworks von Bryant-Lukosius und DiCenso (2004). Zu den Erhebungsmethoden zählen Interviews mit Pflegefachpersonen und Patient:innen. Zudem finden standardisierte Befragungen aller Mitarbeitenden des interdisziplinären Behandlungsteams sowie eine Abfrage der Patient:innen zur Zufriedenheit mit der pflegefachlichen Betreuung statt. Aus den Ergebnissen werden konkrete APN Maßnahmen abgeleitet. Im Anschluss wird die Rolle in regelmäßigen Abständen evaluiert, um sie an die tatsächlichen Bedarfe der Patientengruppe sowie der Fachabteilung bestmöglich auszurichten. Das Tätigkeitsfeld der APN orientiert sich an den international anerkannten Handlungsfeldern nach Hamric (Tracy et al. 2022).
Eigene Abbildung in Anlehnung an die Kernkompetenzen nach Hamric (Tracy et al. 2022)
Seit Oktober 2023 existiert das APN Netzwerk an der MHH. Dieses wurde feierlich mit der damaligen Pflegedirektorin Vera Lux, der Leiterin der Stabstelle Pflegewissenschaft Dr. Regina Schmeer sowie den Pflegedienstleitungen Bernhard Brüggen und Karol Martens gegründet.
Netzwerkgründung 2023 von links: Karol Martens, Jana Heise, Lea Kauffmann, Bernhard Brüggen, Konrad Krüger, Dr. Regina Schmeer, Vera Lux. Copyright: Karin Kaiser/MHH
Das Netzwerk trifft sich in einem zweiwöchigen Rhythmus. Als Rahmen für die Reflektion werden die Handlungsfelder der APNs nach Hamric zugrunde gelegt (siehe eigene Abbildung MHH Vision). Im Jahr 2023 wurden besondere Schwerpunkte auf die Erarbeitung einer Netzwerkstruktur, eines APN-Konzeptes für die MHH, einer Einarbeitungsleitlinie, eines APN Konsilauftrags sowie der Öffentlichkeitsarbeit gelegt (Heise et al. 2024).
Die Ziele für das Jahr 2024 sind der Aufbau einer gemeinsamen Supervision/Fallbesprechungs-Kultur, da die APNs in ihren jeweiligen Fachbereichen mit komplexen und herausfordernden Patientensituationen konfrontiert sind. Das Thema Öffentlichkeitsarbeit hat weiterhin einen hohen Stellenwert. So sind die APNs in ihren Fachgebieten an Kongressaktivitäten (Verlinkung mit Kongressseite) beteiligt. Ebenso ist ein gemeinsamer Besuch eines großen internationalen Fachkongresses des International Council of Nurses (ICN) mit eigenen Vorträgen geplant.
Wenn Sie Interesse an dem APN Konzept in der MHH haben und die APN Rolle näher kennenlernen möchten, können Sie sich gerne an uns wenden. Wir freuen uns, unsere Erfahrungen und aufgebautes Wissen zu teilen. Eine Hospitation ist in den unterschiedlichen Fachbereichen der einzelnen APNs möglich.
Vor der Hospitationsanfrage:
Bitte nennen Sie uns Ihre Ziele, die Sie mit der Hospitation verfolgen. Um den Hospitationstag bestmöglich zu nutzen, setzen wir ein Grundwissen voraus. Hierfür erhalten Sie von uns vor der Hospitation Pflichtlektüre, anhand derer wir den Hospitationstag gemeinsam aufbauen können. (siehe unten)
Wenn wir Ihr Interesse geweckt haben und Sie sich für einen Bereich unserer APNs interessieren, freuen wir uns auf eine Kontaktaufnahme Ihrerseits. Alle Hospitationsanfragen müssen an die Stabstelle Pflegewissenschaft gestellt werden.
Kontakt:
Dr. rer. biol. hum. Regina Schmeer
M.Sc Pflegewissenschaft
+49 511 532-5020
+49 176 1532-5020
Schmeer.Regina@MH-Hannover.de
Vorträge
09/2024 Rohleder, K.; Schmeer, R., Eiken, A., Bertsche, T., Assmann, G., Kugler, C. Advancing Rheumatology Care: Exploring the Role of Advanced Practice Nursing in Enhancing Self-Management and Self-Efficacy, ICN NP/APN Network Conference 2024
09/2024 Schmeer, R., Kauffmann, L. Promoting young talents - the APN trainee programme at Hannover Medical School, ICN NP/APN Network Conference 2024
09/2024 Kauffmann, L.; Schmeer, R. Advanced Practice Nurse (APN) for neuro-oncology patients and their families, ICN NP/APN Network Conference 2024
06/2024 Schmeer, R.; Kauffmann, L. Steigerung der interprofessionellen Zusammenarbeit und Zufriedenheit durch APN in der Medizinischen Hochschule Hannover, 11. Interprofessioneller Gesundheitskongress
05/2024 Kauffmann, L. Strategien im Kampf gegen Hirntumore, YES!CON, Berlin
03/2024 Krüger, K. Changing the wheel - APN für Menschen mit depessiven Gesundheitsstörungen in der psychiatrischen Akutversorgung eines Universitätsklinikums, Jahrestagung der deutschen Fachgesellschaft für psychiatrische Pflege, Regensburg
02/2024 Krüger, K. APN in der Psychiatrie eines Universitätsklinikums, Forum erweiterte Pflegepraxis, Hochschule Hannover
11/2023 Kauffmann, L. APN Trainee Programm an der MHH, VPU Kongress, Berlin
11/2023 Krüger, K. Changing the wheel - APN für Menschen mit depressiven Gesundheitsstörungen in der psychiatrischen Akutversorgung, VPU Kongress, Berlin
09/2023 Heise, J.; Krüger K.; Kauffmann, L. Advanced Practice Nursing (APN): messen, abbilden und evaluieren, Kongress des DNAPN Hamburg
09/2023 Heise, J.; Krüger, K.; Kauffmann, L. Workshop zum Thema “Ich packe meinen Rucksack für den ersten Tag als APN, Tea Time Lecture HAW Hamburg
09/2023 Krüger, K. APN in der Klinik für Psychiatrie, Niedersächsischer Pflegetag Hannover
09/2023 Kauffmann, L. Advanced Practice Nursing (APN): Entwicklungsfeld Neurochirurgie, Niedersächsischer Pflegetag Hannover
06/2023 Kauffmann, L. APN – was ist der Nutzen und wie kann er gemessen werden? Hauptstadtkongress, Berlin
Poster
06/2024 Kauffmann, L. Pflegegeleitetes Unterstützungsangebot für neuroonkologische Patienten im stationären Behandlungspfad, CCC Symposium Versorgungsforschung Göttingen
02/2024 Kauffmann, L. “Da fehlt einfach jemand der das ganze koordiniert zwischen der OP und der anschließenden Chemo Behandlung” Tätigkeitsfeld in der Neuroonkologie einer Advanced Practice Nurse, Deutscher Krebskongress, Berlin
08/2023 Kauffmann, L. Advanced Practice Nurse (APN) in der Versorgung onkologisch erkrankter Patient:innen am Beispiel der Neuroonkologie, CCC Symposium Versorgungsforschung Hannover
Publikationen
Flügge, K., Kirchner, C., Seeger, Y. & Meyer, G. (2024) Einstellung von Pflegenden in der stationären Langzeitpflege zum assistierten Suizid. Zeitschrift für Palliativmedizin, 25(2), 85-93. Thieme E-Journals - Zeitschrift für Palliativmedizin / Volltext (thieme-connect.de)
Heise, J.; Krüger, K.; Rohleder, K.; Kauffmann & L.; Schmeer, R. (2024) Der erste Tag als Advanced Practice Nurse. Pflegezeitschrift, 77(5), 17-20. https://www.springerpflege.de/der-erste-tag-als-advanced-practice-nurse/26991750
Rohleder, K., Eiken, A.K., Bertsche, T., Assmann, G. & Kugler, C. (2024) AB1540-HPR Assessment of Self-Management and self-efficacy in patient with inflammatory arthritis: A cross-sectional study. Annals of the Rheumatic Diseases, 83(1). http://dx.doi.org/10.1136/annrheumdis-2024-eular.696
- Bryant-Lukosius D, Dicenso A. (2004) A framework for the introduction and evaluation of advanced practice nursing roles. Journal of advanced nursing.48(5):530-540.
- Heise, J.; Krüger, K.; Rohleder, K.; Kauffmann, L.; Schmeer, R. (2024) Der erste Tag als Advanced Practice Nurse. Pflegezeitschrift; 5: 17-20.
- Heuckeroth L, Schmeer R. (2018) Schritt für Schritt. Implementierung einer APN auf Station. Pflegez; 71: 58–60.
- Kauffmann L, Schmeer R. (2021) Etabliert: APN in der Neurochirurgie. Pflegezeitschrift; 74: 62-65.
- Schmeer R, Kauffmann L. (2022) Nachwuchsförderung 2.0. Das APN Trainee Programm an der Medizinischen Hochschule Hannover. In: Feuchtinger J, Hrsg. Advanced Practice Nursing in der klinischen Pflegepraxis. 1. Aufl. Stuttgart: Kohlhammer Verlag; 117–129
- Tracy, M.F.; O’Grady, E.T.; Philipps, S.J. (2022) Hamric & Hanson's Advanced Practice Nursing: An Integrative Approach Elsevier; 7. Edition.
Unser APN Team
Lea Kauffmann
M.Sc. Public Health
APN für Menschen mit neuroonkologischen Gesundheitsstörungen
Tel.: +49 511 532-6540
Kauffmann.Lea@MH-Hannover.de
Beruflicher Werdegang:
1. Ausbildung und Studium:
- 2014-2016: Master of Science Public Health, Hochschule Fulda
- 2010-2014: Duales Studium Bachelor of Arts Pflege (Schwerpunkt: Pflegeberatung, Hochschule Hannover)
- 2009-2012: Ausbildung als Gesundheits- und Krankenpflegerin, Universitätsmedizin Göttingen
2. Berufserfahrung:
- Seit 2017: Advanced Practice Nurse, MHH
- 2015-2016: Wissenschaftliche Hilfskraft im Institut für Allgemeinmedizin der Universitätsmedizin Göttingen
- 2012-2016: Gesundheits- und Krankenpflegerin auf dermatologischer Normalstation, Universitätsmedizin Göttingen
Mitgliedschaft in Netzwerken und Verbänden
- Deutsches Netzwerk APN & ANP g.e.V., Mitglied Netzwerkgruppe Nord
- Deutsche Gesellschaft für Pflegewissenschaft e.v. (DGP)
Projekte/Arbeitsgruppen:
- APN Netzwerk (MHH) (laufend)
- Standard AG (MHH) (laufend)
- Deutsche Krebshilfe AG Pflege (laufend)
- Ethikkommission für Berufe in der Pflege Niedersachsen (PEK-Nds) (laufend)
Allgemeine Informationen:
Unter neuroonkologischen Erkrankungen versteht man alle gutartigen und bösartigen Raumforderungen im zentralen Nervensystem (ZNS). Man unterscheidet grob zwei Arten von Raumforderungen im ZNS, die primären ZNS Tumore und die sekundären ZNS Tumore. Bei den primären ZNS Tumoren handelt es sich um Tumoren, die aus dem Gewebe des ZNS selbst entstehen. Bei den sekundären ZNS Tumoren handelt es sich um Hirnmetastasen die sich durch bereits manifestierte onkologische Erkrankungen in anderen Organsystemen (z.B. Brustkrebs) als Tochtergeschwulst im Gehirn ansiedeln.
Bei den Tumoren des zentralen Nervensystems handelt es sich um seltene onkologische Erkrankungen, die aber in jedem Lebensalter auftreten können.
Die primären Tumoren werden mittels WHO Grade in 4 Klassen eingeteilt, die von Grad-1-Tumoren (den gutartigen langsam wachsenden Tumoren) bis Grad 4-Tumoren (bösartig und sehr schnell wachsenden Tumoren) reichen.
Patient:innen mit Tumoren im ZNS sind häufig mit neurologischen Defiziten (Lähmungen, Schluckstörungen, Sprach- und Sprechstörungen) konfrontiert und benötigen daher eine umfassende und ganzheitliche Betreuung und Versorgung. Besonders bei bösartigen ZNS Tumoren ist neben der operativen Resektion noch eine weiterführende Behandlung mit Strahlen- und Chemotherapie notwendig. In diesem komplexen Prozess werden die Patient:innen sowie ihre An- und Zugehörigen von einer APN betreut und zu folgenden Themenschwerpunkten beraten.
Themenschwerpunkte
- Umgang mit neurologischen Defiziten und Krankheitsbewältigung
- Umgang mit der Operationswunde im häuslichen Umfeld
- Umgang mit onkologischer Symptomatik
- Beratung zum Nebenwirkungsmanagement bei Chemo- und Strahlentherapie
- Beratung zu supportiven Unterstützungsangeboten wie z.B. Psychoonkologie, sozialrechtliche Beratung
- Beratung in palliativer Versorgungssituation
- Betreuung der Patient:innen am Lebensende
- Begleitung und Empowerment der An- und Zugehörigen
Konrad Krüger
M.A. Bildungswissenschaften und Management
APN für Menschen mit depressiven Gesundheitsstörungen
Tel.: +49 176 1532-6615
krueger.konrad@MH-Hannover.de
Beruflicher Werdegang
1. Ausbildung und Studium:
- 2019-2022: Master of Arts Bildungswissenschaften und Management an der Hochschule Hannover
- 2017-2019 Bachelor of Arts Pflege, Hochschule Hannover
- 2013-2016: Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger, Medizinische Hochschule Hannover
2. Berufserfahrung:
- Seit 2023: Advanced Practice Nurse, MHH
- 2016-2022: Gesundheits- und Krankenpfleger auf der geschützt geführten psychiatrischen Akutstation, St. 50b MHH
Mitgliedschaft in Netzwerken
- Deutsches Netzwerk APN & ANP (DNAPN)
- Deutsche Fachgesellschaft Psychiatrische Pflege (DFPP)
Projekte/Arbeitsgruppen
- APN Netzwerk (MHH) (laufend)
Allgemeine Information
Bundesweit erfüllt mehr als jeder vierte Erwachsene im Zeitraum eines Jahres die Kriterien einer psychiatrischen Erkrankung, wobei Angststörungen, Depressionen sowie Störungen durch Alkohol- oder Medikamentengebrauch zu den dominierenden psychiatrisch relevanten Krankheitsbildern gehören. Für die ca. 18 Millionen Betroffenen und ihre Angehörigen ist eine psychische Erkrankung häufig mit massivem Leid verbunden und führt nicht selten zu Stigmatisierung, verbunden mit schwerwiegenden Einschränkungen im sozialen und beruflichen Leben.
Das Bundesgesundheitsministerium zählt hierzulande depressive Störungen gar zu den häufigsten und hinsichtlich ihrer Schwere am meisten unterschätzten Erkrankungen. Auch wird angenommen, dass ein Großteil der jährlich über 9000 Suizidenten an einer psychischen Erkrankung mit Depressionssymptomen litt.
Es ist unbestritten, dass eine adäquate evidenzbasierte, psychiatrische und psychotherapeutische Versorgung notwendig ist, um Menschen durch psychische Krisen zu begleiten. Im multiprofessionellen Team werden gemeinsam mit den Patient:innen genesungsfördernde Maßnahmen zur Unterstützung angeboten, welche sich an den individuellen Bedürfnissen und Bedarfen orientieren. Durch die APN wird zu folgenden Themenschwerpunkten beraten.
Themenschwerpunkte
- Beratung und Schulung zu recovery-orientierten Genesungsprozessen und Bewältigung seelischer Krisen im klinischen Setting
- Beratung und Schulung zu Resilienzförderung und Ressourcenorientierung zur Vorbeugung seelischer Krisen
- Beratung zu Medikamentenmanagement und dem Erkennen von Frühwarnzeichen zwecks Vorbeugung akutpsychiatrischer Krisensituationen
- Beratung und Aufklärung von Angehörigen von Menschen mit psychischen Unterstützungsbedarf
- Durchführung von Alltagskompetenztraining und Erarbeitung von Alltagskompetenzen zur Stärkung von Empowerment und Selbstbefähigung
- Personenzentrierung und Lebensweltorientierung als zentrales Interaktionskriterium psychosozialer Interventionen
- Boxtherapie als Interventionsinstrument zur psychotherapeutischen Beziehungsgestaltung sowie Emotionsregulation (Diplomierter Boxtherapeut an der Sporttherapeutischen Akademie Hannover)
Jana Heise
M.Sc. Pflege
APN für Menschen im Prozess einer Lungentransplantation
Tel.: +49 176 1532-5330
Beruflicher Werdegang:
1. Ausbildung Studium:
- 2020-2023: Master of Science Pflege, Hochschule für angewandte Wissenschaft Hamburg
- 2016-2020: Duales Studium Bachelor of Science Pflegewissenschaften, Ostfalia Wolfsburg
- 2015-2018: Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin, Helios Kliniken Mittelweser
2. Berufserfahrung:
- Seit 2023: Advanced Practice Nurse, MHH
- 2018-2023: Gesundheits- und Krankenpflegerin auf einer neurochirurgischen Normalstation, St. 26 MHH
Mitgliedschaft in Netzwerken
- Deutsches Netzwerk APN & ANP (DNAPN)
- AKTX Pflege e.V.
- International Transplant Nurses Society (ITNS)
- Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe (DBFK)
Projekte/Arbeitsgruppen
- APN Netzwerk (MHH) (laufend)
- Standard AG (MHH) (laufend)
Allgemeine Information
Bei einer Lungentransplantation handelt es sich um die Transplantation einer menschlichen Spenderlunge. Es kann sowohl eine einseitige (unilateral) oder doppelseitige (bilateral) Transplantation durchgeführt werden. Eine Lungentransplantation ist für viele Betroffene die letzte Chance, das eigene Leben zu verlängern und die Lebensqualität zu steigern. Betroffene müssen erst auf der Transplantationswarteliste aufgenommen werden, um auf ein passendes Spenderorgan zu warten und im besten Fall erfolgreich transplantiert zu werden.
Um eine Abstoßung des transplantierten Organs zu verhindert, werden die Betroffenen mit Immunsuppressiva eingestellt. Diese Medikamente unterdrücken das Immunsystem. Das hat zur Folge, dass die Betroffenen anfälliger für Infektionen sind und Vorsichtsmaßnahmen und Änderungen in ihrem Alltag und Verhalten treffen müssen.
In der MHH werden pro Jahr ca. 80-100 Lungentransplantationen durchgeführt. Damit ist die MHH das größte Lungentransplantationszentrum Deutschlands. Auf der Station 12 werden die Patient:innen in der postoperativen Phase zusätzlich von einer APN betreut. Dadurch soll eine optimale Behandlung der Themenschwerpunkten sichergestellt werden, die an den Bedarfen und Bedürfnissen der Betroffenen sowie An- und Zugehörige orientiert ist.
Themenschwerpunkte
- Schulung über die neu einzunehmenden Medikamente mit dem Fokus auf Immunsuppressiva, sowie das Stellen und die korrekte Einnahme der Medikamente.
- Beratung zum eigenen Gesundheitsmanagement, Überprüfung der eigenen Gesundheit oder möglicher Infektionen
- Angehörigenberatung zum Thema häusliche Hygiene und was vor der Rückkehr der Betroffenen zuhause vorbereitet werden kann
- Information und Beratung zum Thema Infektionsschutz im Alltag (tragen einer Maske, ausüben Hobbys, Reisen, Sexualität und Partnerschaft, Zusammenleben mit Haustieren…)
Kendra Rohleder
M.Sc. Pflegewissenschaft
APN für Menschen mit chronisch-entzündlichen Erkrankungen
Tel.: +49 1761 532-2509
Rohleder.Kendra@mh-hannover.de
Beruflicher Werdegang:
1. Ausbildung und Studium:
- 2021-2023: Master of Science Pflegewissenschaft, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
- 2020: Weiterbildung zur Rheumatologischen Fachassistenz DGRh – BDRh
- 2014-2018: Duales Studium Bachelor of Science “Gesundheits- und Krankenpflege”, Fachhochschule Bielefeld/Mühlenkreiskliniken
2. Berufserfahrung:
- Seit 2024: Advanced Practice Nurse, MHH
- 2020-2023: Teamleitung rheumatologische Normalstation (Minden)
- 2018-2020: Gesundheits- und Krankenpflegerin auf rheumatologischer Normalstation (Minden)
Mitgliedschaft in Netzwerken und Verbänden
- Deutsches Netzwerk APN & ANP g.e.V. (DNAPN)
- Deutsche Gesellschaft für Pflegewissenschaft e.V. (DGP)
- Fachverband Rheumatologische Fachassistenz e.V.
- European Alliance of Associations for Rheumatology (EULAR)
- American College of Rheumatology (ACR)
Projekte/Arbeitsgruppen:
- APN Netzwerk (MHH) (laufend)
- Standard AG (MHH) (laufend)
Allgemeine Informationen:
Chronisch-entzündliche Erkrankungen sind zumeist unheilbare Gesundheitsstörungen. Ursächlich für diese Krankheiten ist eine Fehlsteuerung des menschlichen Abwehrsystems, bei der körpereigenes Gewebe angegriffen wird (Autoimmunerkrankung).
Unter dem umgangssprachlichen Begriff “Rheuma” können mehr als 100 verschiedene Erkrankung zusammengefasst werden, die eine Vielzahl von Organen und Organsystemen betreffen können. Die Erkrankungen Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa sind den chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen zuzuordnen. Auch diese sind zurückzuführen auf Autoimmunreaktionen. All diese Krankheiten gehen mit vielfältigen und wechselhaften Beschwerden einher, was die Betroffenen vor ständig neue Probleme stellt.
In der MHH werden schwerpunktmäßig Betroffene mit seltenen entzündlichen Krankheiten und komplizierten Krankheitsverläufen behandelt. In den Abteilungen der Rheumatologie, Nephrologie und Gastroenterologie werden sie zusätzlich von einer APN betreut und zu folgenden Themenbereichen beraten. So soll eine optimale Behandlung sichergestellt werden, die an den Bedürfnissen der Betroffenen orientiert ist.
Themenschwerpunkte
- Beratung zur Krankheitsbewältigung insbesondere nach Diagnosestellung
- Information über Therapie insbesondere Komplikationen, Nebenwirkungen und Medikationsmanagement nach der Entlassung
- Information und Beratung zu komplementären Therapien (z.B. Entspannung, Bewegung, Ernährung)
- Selbstmanagementförderung insbesondere Stressmanagement, Leben im Alltag mit der Erkrankung (Reisen, Hobbies,...)
- Schulung der Betroffenen zu Recherche und Bewertung von Gesundheitsinformationen
- Vermittlung zwischen den an der Behandlung beteiligten Berufsgruppen und Förderung von gemeinsamer Entscheidungsfindung mit den Betroffenen
Burkhard Sohn
M.Sc. Public Health
APN für Menschen mit Nierenversagen
Tel.: +49 1761 532-2571
Beruflicher Werdegang:
1. Ausbildung und Studium:
- 2021-2024: Master of Science Public Health, Medizinische Hochschule Hannover (MHH)
- 2017-2021: Bachelor of Arts Pflege, Hochschule Hannover Fak V – Diakonie, Gesundheit, Soziales
- 2013-2017: Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger, Medizinische Hochschule Hannover
2. Berufserfahrung:
- Seit 2024: Advanced Practice Nurse, MHH
- 2016-2024: Gesundheits- und Krankenpfleger auf Station 32 (NPH/IFK/KAR)
- 2010-2011: Zivildienst MHH
Mitgliedschaft in Netzwerken und Verbänden
- Deutsches Netzwerk APN & ANP g.e.V.
- Deutsche Gesellschaft für Pflegewissenschaft e.V. (DGP)
- Fachverband nephrologischer Berufsgruppen (fnb)
Projekte/Arbeitsgruppen:
- APN-Netzwerk (MHH) (laufend)
- Standard AG (MHH) (laufend)
Allgemeine Informationen:
Nierenversagen kann aufgrund eines akuten Ereignisses als Akutes Nierenversagen (ANV) auftreten oder sich progressiv entwickeln und sich als ein chronisches Nierenversagen (CNV) manifestieren. Bei einer frühzeitigen Intervention kann die Nierenfunktion erhalten bleiben, häufig bleibt allerdings nur eine Nierenersatztherapie in Form der Dialyse oder der Nierentransplantation. Die Betroffenen Personen sind in jedem Fall auf eine lebenslange Nachsorge angewiesen.
Aufgrund des aktuellen demographischen Wandels, einer höheren Lebenserwartung und epidemiologischen Entwicklungen von Volkskrankheiten wie Diabetes und Hypertonie ist ein Anstieg des Nierenversagens in Deutschland zu beobachten. Um eine gute Gesundheitsversorgung sicher zu stellen ist eine individuelle Betreuung notwendig.
In der MHH werden schwerpunktmäßig Betroffene mit komplizierten Krankheitsverläufen behandelt. In der Abteilung der Nephrologie werden die Patient:innen und ihre Angehörigen zusätzlich von einer APN betreut. So soll eine optimale Behandlung sichergestellt werden, die an den Bedürfnissen der Betroffenen orientiert ist. Es findet eine Beratung und Betreuung zu folgenden Themenschwerpunkten statt.
Themenschwerpunkte:
- Beratung zur Krankheitsbewältigung insbesondere nach Diagnosestellung
- Information über Therapie insbesondere Komplikationen, Nebenwirkungen und Medikationsmanagement nach der Entlassung
- Information und Beratung zu komplementären Therapien (z.B. Bewegung, Ernährung,…)
- Selbstmanagementförderung insbesondere Stressmanagement, Leben im Alltag mit der Erkrankung (z.B. Reisen, Hobbies,...)
- Schulung der Betroffenen zu Recherche und Bewertung von Gesundheitsinformationen
- Vermittlung zwischen den an der Behandlung beteiligten Berufsgruppen und Förderung von gemeinsamer Entscheidungsfindung mit den Betroffenen
Katrin Flügge
M.Sc. Pflegewissenschaft
APN für Menschen mit einer subarachnoidalen Blutung (Station 34)
Tel.: +49 1761 532-2596
Fluegge.Katrin@mh-hannover.de
Beruflicher Werdegang
1. Ausbildung und Studium:
- 2021-2024: Master of Science Gesundheits- und Pflegewissenschaften, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
- 2019-2021: Bachelor of Arts Pflege, Hochschule Hannover
- 2014-2017: Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin, Asklepios Kliniken Schildautal
2. Berufserfahrung:
- Seit 2024: Advanced Practice Nurse, MHH
- 2017-2024: Gesundheits- und Krankenpflegerin, neurochirurgisch-anästhesiologische Intensivstation, St. 34 MHH
Mitgliedschaft in Netzwerken und Verbänden
- Deutsches Netzwerk APN & ANP g.e.V.
- Deutsche Gesellschaft für Pflegewissenschaft e.V.
- Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin
Projekte/Arbeitsgruppen
- APN Netzwerk (MHH) (laufend)
Allgemeine Informationen
Eine subarachnoidale Blutung (SAB) ist häufig die Folge eines geplatzten Hirnarterienaneurysmas. Die SAB ist eine Form des Schlaganfalls und damit ein neurologischer Notfall. Zu den Leitsymptomen gehören heftigste Kopfschmerzen („Vernichtungskopfschmerz“), Übelkeit und Nackensteifigkeit. Das Blutungsereignis führt zu einem Anstieg des Hirndrucks und reduziert die Durchblutung des Gehirns. In schweren Fällen können Bewusstseinseintrübungen bin hin zum Koma auftreten. Pro 100.000 Einwohner*innen erleiden jährlich 6 Menschen eine SAB.
Therapeutisch hat die frühzeitige Ausschaltung der Blutungsquelle oberste Priorität. Dafür kommen minimalinvasive Verfahren wie das „Coiling“ oder operative Verfahren wie das „Clipping“ infrage. Beim Coiling werden Platinmirkospiralen über das Blutgefäßsystem in das Aneurysma vorgeschoben. Dadurch thrombosiert das Aneurysma und wird nicht mehr durchblutet. Beim Clipping wird im Rahmen einer Operation der Aneurysmahals von außen mithilfe eines Metallclips verschlossen.
Die weitere Versorgung findet auf einer neurochirurgischen Intensivstation statt. Dort werden Patient*innen mit einer SAB und ihre Angehörigen zusätzlich von einer APN betreut und beraten. Darüber soll eine optimale Versorgung sichergestellt werden, um Komplikationen und Sekundärschäden vorzubeugen.
Tätigkeitsschwerpunkte
Lea Kafrouni
M.A. Bildungswissenschaften für Pflege und Gesundheit
APN für Menschen mit einer Persönlichkeitsstörung (Station 53b)
Beruflicher Werdegang:
1. Ausbildung und Studium:
- 2021-2024: Master of Arts Bildungswissenschaften für Gesundheit und Pflegeberufe, Hochschule Hannover
- 2017-2020: Bachelor of Arts Pflegewissenschaften, Hochschule Osnabrück
- 2014-2017: Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin, Ameos Klinikum Osnabrück
2. Berufserfahrung:
- Seit 2024: Advanced Practice Nurse, MHH
- 2019-2024: Gesundheits- und Krankenpflegerin auf der offenen akutpsychiatrischen Station 53b in der MHH
- 2017-2019: Gesundheits- und Krankenpflegerin auf einer Adoleszenzstation im akutpsychiatrischen Bereich in Osnabrück
Mitgliedschaften in Netzwerken und Verbänden
- Deutsche Fachgesellschaft psychiatrische Pflege (DFPP)
Projekte/Arbeitsgruppen
- APN Netzwerk (MHH) (laufend)
Allgemeine Informationen
Menschen mit einer Persönlichkeitsstörung vom Typ Borderline sind auf diversen Ebenen mit besonderen Herausforderungen konfrontiert. Sie werden vom System stigmatisiert, es mangelt an Hintergrundwissen bei den Anlaufstellen und die Betroffenen selbst, aber auch die Behandelnden geben an mit den facettenreichen Symptomatiken überfordert zu sein.
Die hohen Wiederaufnahmeraten in den stationären psychiatrischen Institutionen sind laut den Leitlinien nicht gesundheitsförderlich, können aber aktuell durch strukturelle Probleme nicht überwunden werden. Außerdem berichten international Pflegende, dass sie sich um Umgang mit den Betroffenen überfordert fühlen und häufig Unsicherheit empfinden. Gleiches wird durch die Betroffenen selbst beschrieben.
Auch in der MHH werden immer wieder Menschen mit einer Borderline Persönlichkeitsstörung aufgenommen und behandelt. Um den zuvor beschriebenen Punkten zuvorzukommen und den Behandlungsverlauf so förderlich wie möglich für die Betroffenen gestalten benötigt es gut ausgebildetes, erfahrenes pflegerisches Fachpersonal, welches die Komplexität erfassen und bearbeiten kann. Die APN führt folgende Themenschwerpunkte aus.
Themenschwerpunkte
- Empathische Beziehungsgestaltung und Schaffung einer vertrauensvollen, verlässlichen therapeutischen Basis
- Beratung und Begleitung im Umgang mit der Diagnose und dem Krankheitsbild
- Beratung und Begleitung im Umgang mit An- und Zugehörigen
- Alltagspraktisches Training
- Tagesstrukturierung, Medikamententraining und Edukation
- Psychotherapeutische Ansätze mit Skillstraining und Anwendung von funktionalen Kompensationsstrategien