Informationen zur Station
Herzlich Willkommen auf unserer Internetseite
Das Komitee der EBA (European Burn Association) zur Zertifizierung der Verbrennungszentren in Europa hat nach einer Prüfung der Schwerverbrandverletztenstation der MHH im November 2015 das "Certification of European Burn Centers" verliehen und damit den hohen Standard der Patientenversorgung gewürdigt.
Unsere Pflege orientiert sich am MHH-Leitbild und dem Pflegekonzept der Medizinischen Hochschule Hannover. Sie wird patientenorientiert und unter Berücksichtigung der psychosozialen Situation geplant, durchgeführt und evaluiert.
Der Aufnahme- und Hydrotherapieraum für die Versorgung Brandverletzter und sechs Intensivbettplätze werden von dem pflegerischen und ärztlichen Behandlungsteam der Station 71 in enger Zusammenarbeit mit der Anästhesie betreut.
Das Pflegeteam besteht aus examinierten Pflegenden, die in Voll- und Teilzeit beschäftigt sind und teilweise über eine zweijährige Fachweiterbildung für Intensiv- und Anästhesiepflege sowie einer Ausbildung zum Wundtherapeuten verfügen.
Die Teilnahme an internen und externen Fortbildungen ist fester Bestandteil unserer Personalentwicklung. Durch eine regelmäßige Beteiligung an fachspezifischen Kongressen sowie der Korrespondenz und Hospitation mit und in anderen Verbrennungszentren in Deutschland, Österreich und der Schweiz,
gewährleisten wir den Patienten einen hohen Versorgungsstandard.
Neue Kolleginnen und Kollegen werden durch ausgebildete Mentoren und Praxisanleiter während der Einarbeitungszeit und darüber hinaus begleitet. Auszubildende der Krankenpflegeschule werden über den gesamten Einsatzzeitraum durch einen Mentor begleitet und angeleitet. Hierbei haben sie die Möglichkeit, einen ersten Einblick in die Intensivpflege zu bekommen.
Wir gewährleisten eine kontinuierliche Versorgung durch die Arbeit im Drei-Schicht-System, um in interdisziplinärer Zusammenarbeit das Wohlbefinden und die Gesundheit unserer Patienten wiederherzustellen.
Der Schwerpunkt unserer pflegerischen Arbeit liegt in der postoperativen Überwachung und Behandlung nach plastisch-chirurgischen Eingriffen und der Versorgung von Schwerbrandverletzten mit großflächigen und/oder septischen Wunden.
Die Behandlung eines Patienten auf unsere Intensivstation erfolgt aus unterschiedlichen Gründen, z.B. erfolgt nach einer Verbrennung, Verbrühung, Verätzung die direkte Aufnahme über die Hydrotherapie auf unsere Station. Eine Behandlung findet aber auch nach plastischen Operationen statt, wenn der Patient für mehrere Stunden oder Tage einer besonderen Behandlung und Überwachung bedarf. Sie kann auch notwendig werden, wenn während der Behandlung auf einer anderen Station eine Verschlechterung des Gesundheitszustandes eintritt. Es ist leider nicht immer möglich, die notwendige Dauer einer Intensivtherapie vorherzusagen.
Das Versorgungsspektrum umfasst unter anderem:
- Epidermolysen
- Erfrierungen
- plastisch-chirurgische intensivpflichtige Patienten
- Stromverletzungen (Starkstrom/Lichtbogen)
- Verätzungen
- Verbrennungstraumen / Inhalationstraumen
- Verbrühungen
spezialisierte Pflegemaßnahmen der Station sind:
- die Frührehabilitation von Patienten unter Berücksichtigung ihrer speziellen Ressourcen
- Einsatz kinetischer Therapien
- Wundreinigung mittels Hydrotherapie
- Wundbehandlung mit verschiedenen Wundauflagen (Biobrane, Acticoat etc.), Vacuumtherapie,
- alloplastischem Material (Fremdhaut) und Blutegeln
Die Qualität der Pflege wird unter anderem erreicht und garantiert durch
- Fachweiterbildungen
- interdisziplinäre Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen
- Personalentwicklungskonzept
- Pflegestandards und Expertenstandards
- Teilnahme an externen und internen Fortbildungen
- Umsetzung des Pflegeprozesses
Ihr Angehöriger liegt auf unserer Intensivstation. Eine Situation, die Sie wahrscheinlich sehr beunruhigt und Ihnen Sorgen macht.
Wir möchten Ihnen mit den folgenden Informationen helfen, die Situation in der sich Ihr Angehöriger befindet, besser zu verstehen. Darüber hinaus können Sie bei Fragen selbstverständlich jederzeit die betreuende Pflegekraft Ihres Angehörigen oder den diensthabenden Arzt ansprechen.
Bei einigen Patienten muss die Atmung durch ein Beatmungsgerät unterstützt werden. Dieses Gerät ist über Schläuche mit dem Patienten verbunden. Über den Beatmungsschlauch (Tubus), der durch den Mund oder die Nase in die Luftröhre eingelegt ist, strömt die Luft ein und aus. Das Einbringen des Tubus nennen wir Intubation, das Entfernen Extubation. Benötigt der Patient über längere Zeit die Hilfe des Beatmungsgerätes, wird eventuell ein Luftröhrenschnitt (Tracheotomie) vorgenommen. Solange der Schlauch eingelegt ist, kann der Patient weder sprechen , trinken noch essen. Je nach Situation des Patienten und der eingesetzten Medikamente kann es sein, dass Sie Ihren Angehörigen in einem künstlichen Tiefschlaf, benommen oder wach vorfinden. Der wache Patient hat die Möglichkeit sich durch Zeichen und Gesten oder auf gezielte Fragen hin zu äußern. Wenn der Schlauch entfernt wird und der Patient ausreichend wach ist, kann er wieder sprechen.
Zur ständigen Überwachung der Herzfunktion, des Blutdrucks, der Körpertemperatur und des Sauerstoffgehaltes des Blutes und anderer wichtiger Körperfunktionen ist der Patient an Monitore angeschlossen. Die Erfassung geschieht über Messfühler (Elektroden), die am Körper angebracht und über Kabel mit den Überwachungsgeräten verbunden sind. Die gemessenen Werte können in Form von Kurven oder Zahlen auf den dazugehörigen Bildschirmen abgelesen werden. Nahezu alle Geräte auf der Intensivstation reagieren selbst auf kleinste Veränderungen mit hör- und sichtbaren Signalen. Dies bedeutet meist keine akute Gefahr. Die Alarme richten aber unsere Aufmerksamkeit auf eine besondere Situation und helfen im Ernstfall rechtzeitig zu handeln.
Durch dünne Plastikschläuche (Venenkatheter), die in ein Blutgefäß eingelegt sind, wird die notwendige Zufuhr von Medikamenten, Flüssigkeiten und Nährstoffe gewährleistet. Solange der Patient nicht normal essen und trinken kann, wird die Ernährung entweder über einen durch die Nase in den Magen führenden Schlauch (Magensonde) oder über den Venenkatheter durchgeführt. Körperflüssigkeiten wie zum Beispiel Magensaft oder Urin, werden durch Magensonde oder Blasenkatheter abgeleitet. Nach einer Operation liegen manchmal Schläuche (Drainagen) im Wundgebiet um Sekret und Blut abzuleiten, damit es nicht zu Störungen in der Wundheilung kommt. Diese Flüssigkeiten werden in Auffangbeuteln oder Flaschen, die am Bettrand befestigt sind, gesammelt. Spezielle Matratzen auf den Patientenbetten sollen das Entstehen von Druckgeschwüren (Dekubiti) verhindern. Manchmal werden auch aufwendige Spezialbetten zur besonderen Lagerung eingesetzt.
Es kommt vor, dass ein Patient isoliert werden muss, weil bei regelmäßig durchgeführten bakteriologischen Untersuchungen Bakterien nachgewiesen werden, die gegen eine Vielzahl von Antibiotika resistent sind, gegen die also diese Antibiotika nicht mehr wirksam sind. Man nennt diese Bakterien deshalb multiresistent. Wenn bei Patienten multiresistente Keime nachgewiesen werden, kann es nötig sein spezielle Hygienemaßnahmen zu ergreifen, um eine Übertragung dieser Bakterien auf andere Patienten zu verhindern. Ein Schild an der Zimmertür wird Sie darauf hinweisen und das Pflegepersonal wird Sie unterstützen sich situationsgerecht zu verhalten.
Wir bitten Sie, sich regelmäßig die Hände zu desinfizieren. Die Desinfektionsmittelspender finden Sie im Besucherzimmer und vor jedem Patientenzimmer.
Unsere Intensivstation hat geregelte Arbeitsabläufe. Dabei versuchen wir den Tag-Nacht-Rhythmus für den Patienten beizubehalten. Ärzte untersuchen den Patienten, legen die Therapie fest und führen die notwendigen Behandlungen durch. Dabei werden sie von den Pflegekräften unterstützt, die den Patienten überwachen, bestimmte Therapiemaßnahmen durchführen und den Behandlungsverlauf aufzeichnen. Weiter unterstützen die Pflegekräfte den Patienten bei der Körperpflege, der Mobilisation und der Nahrungsaufnahme. Verschiedene Aufgaben werden auch wechselseitig von Pflegekräften und Ärzten übernommen. Diese Routine kann aber durch Akutereignisse unterbrochen werden. Die erfordert dann eine Umstellung des Arbeitsablaufes und kann vorübergehend den Eindruck von Unruhe vermitteln.
Bitte bringen Sie soweit notwendig, Brille, Zahnprothese oder Hörgeräte des Patienten mit. Sie können Ihrem Angehörigen auch gerne Hygieneartikel wie eventuell einen Rasierapparat, Zahnbürste, Deo oder Hautlotion mitbringen. Weitere persönliche Dinge und Lebensmittel bitte nur nach Rücksprache mit dem Pflegepersonal.
Sollten Sie Fragen haben, können Sie uns gerne anrufen. Aus Datenschutzgründen dürfen wir nur den direkten Angehörigen Auskunft geben. Wir würden Sie bitten, sich innerhalb der Familie abzusprechen, so dass nur eine Person anruft und um Auskunft bittet und diese dann weiterleitet.
Bei akuten schweren Veränderungen des Zustands Ihres Angehörigen werden wir Sie sofort informieren.
- Sie betreten die MHH durch den Haupteingang (Gebäude K6) und gehen durch die Ladenstraße bis zum Fahrstuhlknoten_A.
- Dort gehen Sie nach rechts bis auf Höhe des Fahrstuhlknoten D.
- Fahren Sie mit dem Personenaufzug bis in die Etage 7.
Sie gelangen so unmittelbar vor unsere Eingangstür.
Sehr geehrte Besucherinnen und Besucher,
Bitte melden Sie sich über die rechts neben der Tür befindliche Gegensprechtanlage bei uns an. Wir werden Sie, je nach Situation, direkt zu Ihren Angehörigen begleiten bzw. für einen kurzen Moment in unser Besucherzimmer bitten.
Durch die aufwendige Versorgung der Patienten ist es möglich, dass Wartezeiten entstehen. Wir bitten um Verständnis, wenn Sie einmal etwas Geduld aufbringen müssen, um Ihren Angehörigen besuchen zu können.
Persönliche Gegenstände (Mäntel, Schirme usw.) und Ihre Wertsachen können Sie in den abschließbaren Schränken der Besucherschleuse verwahren.
Für unsere Patienten ist es wichtig, dass sie von ihnen nahestehenden Menschen Besuch erhalten. Der persönliche Kontakt zum Patienten durch Ihre Besuche ist ein wesentlicher Bestandteil der Genesung, daher sind Sie uns herzlich willkommen.
Wir möchten Sie jedoch bitten, Ihren Angehörigen möglichst in der Zeit von 14:00 bis 19:30 Uhr zu besuchen. Nach vorheriger Absprache sind wir selbstverständlich bemüht, Ihnen auch am Vormittag die Gelegenheit eines Besuches zu geben. Diese Zeiten weichen von der regulären Besuchszeit der MHH ab, da der Vormittag auf einer Intensivstation häufig die Zeit ist, in der unsere Patienten zu speziellen Untersuchungen (CT, MRT) nicht auf Station sind, die Oberarztvisite stattfindet und konsiliarische Untersuchungen durch andere Fachabteilungen durchgeführt werden. Deshalb haben wir unsere Besuchszeit auf den Nachmittag gelegt. Am Operationstag ist ein Besuch nicht sinnvoll, da die Narkose oftmals bis in die Abendstunden anhält.
Bestimmend für die Besuche sind die Belastbarkeit des Patienten und seine Behandlungssituation. Im Interesse Ihres Angehörigen und anderer Patienten bitten wir Sie, innerhalb der Familie Absprachen zu treffen und darauf zu achten, dass nicht mehr als zwei Angehörige zur gleichen Zeit zu Besuch kommen.
Der Besuch von Kindern und Jugendlichen auf einer Intensivstation muss gut überlegt sein. Bitte sprechen Sie deren Besuch unbedingt vorher mit uns ab!
Um die persönliche Sphäre des Patienten zu wahren, geben wir nur einer uns bekannten Bezugsperson telefonische Auskünfte. Andere Anrufer können leider keine Auskunft erhalten. Bitte informieren Sie sich gegenseitig.
Unter der oben genannten Telefonnummer sind wir rund um die Uhr für Sie erreichbar.
Bitte teilen Sie uns bei Ihrem ersten Besuch oder Anruf unbedingt Ihre Telefonnummer mit. Bei akuten und schweren Veränderungen des Zustandes Ihres Angehörigen werden wir versuchen, Sie zu erreichen.
Blumen und Pflanzen sind aus hygienischen Gründen auf der Intensivstation nicht gestattet.
Allgemeine Informationen für Ihren Aufenthalt wie Anfahrt/Lageplan und Checklisten finden sie in unserem Patientenportal.