Am zweiten Advent besuchen wir einen wichigen Raum in unserer Kinderklinik.
Stand: 04. Dezember 2021
Rut erzählt, warum der Abschiedsraum auf der Kinderintensivstation für Angehörige, aber auch für sie selbst und ihre Kolleg_innen so wichtig ist.
Hallo! Mein Name ist Rut.
Seit über 20 Jahren arbeite ich auf der interdisziplinären Kinderintensivstation 67 in der MHH. In all diesen Jahren musste und durfte ich auch einige Familien beim schlimmsten, schwierigsten, traurigsten und emotionalsten Weg begleiten, ihr Kind gehen lassen zu müssen.Anfänglich fand das auch mal zwischen "Tür und Angel" in einem 4-Bett-Zimmer statt.
Umso dankbarer war ich und natürlich das gesamte Team, als wir bei unserem Umbau einen Abschiedsraum dazu bekommen haben.
Etwas abseits vom allgemeinen Trubel auf der Station. Etwas Abstand zum fassbar machen, bewusst erleben, loslassen, zulassen, gemeinsam weinen, trauern, reden und der klitzekleine Beginn des Realisierens.
Ein Ort der Begegnung.
Denn hier können wir die Möglichkeit geben, allein zu sein, Freunde, Familie und Bekannte kommen zu lassen. Zeit zum Kuscheln, Vorlesen, Erzählen, für Erinnerungen und die Zeit Revue passieren lassen. Wir können auch eine bestimmte Farbstimmung erzeugen und gerne kann die Lieblingsmusik oder Ähnliches abgespielt werden.
Und das alles ist möglich, ohne den stetigen Blick auf den Überwachungsmonitor, der befindet sich außer Sicht.
Und dann anschließend, waschen, anziehen, Fotos machen und Rituale einfließen lassen. Erinnerungen an den Moment.