Mann der ersten Stunde: Langjähriger Direktor der Abteilung Angiologie starb Ende Dezember im Alter von 87 Jahren
Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) trauert um Professor Dr. med. Klaus Alexander. Der frühere Rektor, Dekan und langjährige Leiter der Abteilung Angiologie starb am 28. Dezember 2019 im Alter von 87 Jahren. „Professor Alexander war ein Mann der ersten Stunde der MHH“, betont Professor Dr. Michael Manns. „Er hat nicht nur die Angiologie an der MHH aufgebaut, sondern als Rektor und Dekan die Geschicke der Medizinischen Hochschule Hannover mit bestimmt. Die MHH wird ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.“
Professor Alexander gehörte 32 Jahre lang der MHH an, leitete davon als Gründungsdirektor 22 Jahre lang die Abteilung für Angiologie. Vom Konzil der MHH wurde Professor Alexander sowohl zum 1. April 1985 als auch zum 1. April 1987 zum Rektor der Hochschule gewählt. In seinen beiden Amtszeiten konnte die MHH die Grundlagenforschung ausweiten, etwa mit der Gründung der Abteilung Molekularbiologie, des heutigen Instituts für Molekularbiologie. Zudem ist es Professor Alexander mit der Neugründung der Abteilung Geschichte der Medizin – heute eine MHH-Institut – gelungen, die rein naturwissenschaftliche Ausbildung um geisteswissenschaftliche Gebiete zu erweitern. Sein dritter Schwerpunkt war die Festigung der Patientenversorgung.
Am 1. April 1989 übergab Professor Alexander die Leitung der MHH an Professor Dr. Heinz Hundeshagen, der bereits sein Vorgänger gewesen war. In seiner Rede zur Amtsübergabe betonte Professor Alexander, dass, wer Forschung und Lehre vernachlässige, der Medizin die Zukunft nähme.
Professor Dr. Klaus Alexander wurde 1932 in Mannheim geboren. Er studierte zunächst Germanistik und Medizin in Freiburg im Breisgau, setzte dann sein Medizinstudium in Heidelberg und München fort. 1959 legte er das medizinische Staatsexamen ab und wurde im selben Jahr promoviert. Als wissenschaftlicher Assistent arbeitete er in Heidelberg, Darmstadt und Marburg, ehe er am 1. Mai 1965 in das Department Innere Medizin der MHH eintrat. Hier habilitierte er sich 1968, wurde 1970 zum Hochschuldozenten und 1972 zum Außerplanmäßigen Professor ernannt. Von 1973 bis 1976 war er als Dekan für studentische Angelegenheiten tätig.
Zwei Jahre später, 1975, wurde er zum Abteilungsvorsteher und Professor für Innere Medizin und Angiologie ernannt. Gleichzeitig erfolgte die Ernennung zum Leiter der Krankenabteilung II der Medizinischen Klinik am Krankenhaus Oststadt der Landeshauptstadt Hannover und der MHH. Das war die Geburtsstunde der Abteilung für Angiologie, die Professor Alexander bis zu seiner Pensionierung im September 1997 erfolgreich leitete.
Sein hervorragendes Ansehen in der medizinischen Fachwelt zeigt sich in der Wahl in wichtige Ausschüsse und Gremien sowie zahlreiche Preise und Auszeichnungen. So war er unter anderem Mitglied einer Sachverständigenkommission beim Bundesgesundheitsamt und in den Jahren 1975 und 1976 Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Angiologie, zu deren Ehrenmitglied er später ernannt wurde. Schwerpunkte seiner wissenschaftlichen und klinischen Tätigkeit waren die Pathophysiologie und Pathobiochemie des Kreislaufs sowie die Pharmakotherapie der Gefäßkrankheiten.