Gesundheit

Burnout: Zeitnah die richtige Hilfe holen

Betriebsärztlicher Dienst bietet MHH-Mitarbeitenden vertrauliche Anamnese.

Dr. Thomas Rebe, Leiter des Betriebsärztlichen Dienstes der MHH lächelt in die Kamera

Dr. Thomas Rebe, Leiter des Betriebsärztlichen Dienstes der MHH. Copyright: Eric Masur/MHH

Stand 08. April 2022

Ausgebrannt, überfordert und erschöpft? Das können Anzeichen eines Burnouts sein. Wer darunter leidet, braucht professionelle Hilfe. Für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der MHH gibt es unterschiedliche Hilfsangebote. Eines davon ist das sogenannte VA-Gespräch beim Betriebsärztlichen Dienst. VA steht für „vertrauliche Anamnese“. Ein solches Gespräch können alle Mitarbeitenden suchen, die sich beispielsweise durch Stress, Arbeitsüberlastung und körperliche oder psychische Probleme belastet fühlen. „Vertraulich bedeutet, dass die Unterhaltung der strikten ärztlichen Schweigepflicht unterliegt“, erklärt Dr. Thomas Rebe, Leiter des Betriebsärztlichen Dienstes der MHH.

Burnout ist keine medizinische Diagnose

Der Begriff Burnout wird häufig genutzt. Doch was bedeutet er eigentlich? Burnout ist keine medizinische Diagnose und es gibt auch keine klare Definition dafür. Dennoch gibt es Symptome, die für den Zustand vollständiger Erschöpfung und Überforderung charakteristisch sind. Körperlich gehören beispielsweise Schlafstörungen, Kopf- und Rückenschmerzen, Atembeschwerden und Bluthochdruck dazu. Psychisch können sich Konzentrationsschwäche, Depressivität, Entscheidungsunfähigkeit und Aggressionen bemerkbar machen. Sozial kann es zu Rückzug und Vereinsamung, Konflikten mit Angehörigen, reduzierter Anteilnahme sowie Eifersucht kommen.

Häufig führen die Betroffenen die Ursache für ihre Beschwerden nur auf ihre Situation am Arbeitsplatz zurück. Doch das allein ist es meist nicht. „Meist wirken situative äußere und persönliche Faktoren zusammen“, erklärt Dr. Rebe. Die Arbeit an sich sei grundsätzlich ein protektiver Faktor von Gesundheit. „Sie schafft soziale Kontakte, kann das Selbstvertrauen stärken und strukturiert den Tagesablauf.“ Dennoch könne es durch Stress, Überlastung und Krankheit zu Krisen kommen.

Viele Hilfsangebote in der MHH

Mit den VA-Gesprächen bietet der Betriebsärztliche Dienst einen ersten Anlaufpunkt für Mitarbeitende mit Burnout-Symptomen. „Eine Therapie können wir nicht leisten, aber wir können gemeinsam mit den Betroffenen über weiterführende Schritte, Interventionen oder Facharztbehandlungen sprechen“, erläutert Dr. Rebe. Es gebe viele verschiedene Unterstützungsangebote innerhalb und außerhalb der MHH.

Im vergangenen Jahr führten Dr. Rebe und sein Team rund 300 solcher VA-Gespräche – während der Corona-Pandemie haben sich berufliche und private Belastungen bei vielen Mitarbeitenden gesteigert. In einer vertraulichen Anamnese analysieren die Betroffenen ihre persönliche Situation gemeinsam mit einer Ärztin oder einem Arzt. „Manchmal hilft es schon, die eigene Lage aus einer anderen Perspektive zu betrachten und einen klaren Blick auf die Realität zu bekommen“, stellt Dr. Rebe fest. Unser Denken bestimme unsere innere Einstellung. Und ein bisschen mehr Gelassenheit helfe dabei, festgefahrenen Denkmuster zu durchbrechen.

 „Wenn man sich zeitnah die richtige Hilfe holt, kann man einem Burnout rechtzeitig begegnen“, sagt der Betriebsarzt. Eine Anmeldung zu einer vertraulichen Anamnese beim Betriebsärztlichen Dienst ist unter der internen Telefondurchwahl -3491 möglich.

Autorin: Tina Götting