Forschung

Frauen in der Wissenschaft: Forscherin und Ärztin Prof. Christine Happle

Als Clinician Scientist arbeitet Professorin Dr. Dr. Christine Happle in der Patientenversorgung und in der Forschung.

Prof. Happle steht im weißen Arztkittel in einem Flur der MHH.

Forscherin und Ärztin: Professorin Dr. Dr. Christine Happle.

Stand: 12. April 2023

Das Interesse für die Forschung erwachte bei Professorin Dr. Dr. Christine Happle während des Medizinstudiums. „Schon damals wollte ich mehr über die zellulären und molekularen Prozesse im Körper erfahren“, erinnert sie sich. Nach dem Studium und der Promotion erlangte sie 2014 an der Hannover Biomedical Research School den PhD in molekularer Medizin und habilitierte sich 2019 zur B-Zellimmunologie. Seit 2010 arbeitet sie in der Klinik für Pädiatrische Allergologie und Neonatologie. Ihr wissenschaftlicher Schwerpunkt liegt auf der Immunologie der Lunge und des Blutes, Erkrankungen wie Asthma, Allergien und Infektionen sind ihr Thema. In der Kinderklinik ist sie als sogenannte Clinician Scientist sowohl in der Patientenversorgung als auch in der Forschung tätig. Sie leitet die pädiatrische Notaufnahme und behandelt Kinder mit Allergien, zudem kümmert sie sich um ihre Projekte im Labor – im Deutschen Lungenzentrum in Hannover ist sie beispielsweise Prinicipal Investigator, also wissenschaftliche Leiterin, einer großen Asthmastudie.

Grenzen der Behandlung sprengen

„An der Schnittstelle zwischen Klinik und Forschung zu arbeiten, empfinde ich als optimal“, erklärt Professorin Happle. „In der Notaufnahme und auf der Station sieht man, wo die Grenzen der Behandlung sind, in der Forschung kann man versuchen, diese zu sprengen.“ In einer sich immer weiter spezialisierenden Medizin sei es wichtig, die translationale Zusammenarbeit zu verstärken. Daher engagiert sie sich auch in der Ausbildung der nächsten Generation von Clinician Scientists und Medical Scientists. Und was sieht sie als Ziel ihrer praktischen und wissenschaftlichen Arbeit? „Die Versorgung und Lebensqualität von Familien mit pneumologischen und allergologischen Problemen zu verbessern“, sagt sie. Das könne auf vielen Ebenen sein – Diagnostik, Therapie oder Aufklärung und Information.

Nicht mit Kinderplanung warten

Die wissenschaftliche Arbeit von Professorin Happle wird von namhaften Institutionen gefördert, sie ist Autorin zahlreicher Beiträge in renommierten Fachjournalen und mehrfache Preisträgerin. Nicht zuletzt ist sie aber auch Mutter zweier Kinder. „Als Mutter Karriere zu machen ist ohne Zweifel schwierig. Aber das darf keine Frau davon abhalten, Kinder zu bekommen“, betont sie. „Kinder sind das Schönste in meinem Leben. Niemand sollte wegen der Karriere mit der Kinderplanung warten! Die Kultur in den Kliniken wandelt sich gerade, das sollten junge Frauen nutzen.“

Autorin: Tina Götting