MHH, niedersächsisches Wissenschaftsministerium und Verdi einigen sich auf ein Eckpunktepapier.
Die Verhandlungen über die Maßnahmen zur Entlastung der Beschäftigten der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) zwischen der Gewerkschaft Verdi, dem Wissenschaftsministerium des Landes Niedersachsen und der MHH haben den nächsten großen Schritt genommen. Die Parteien einigten sich auf ein Eckpunktepapier, das Grundlage für eine gemeinsame Vereinbarung ist. „Mit der Verständigung auf diese Eckpunkte sind wir dem Ziel, zeitnah eine nachhaltige Entlastung der MHH-Beschäftigten zu schaffen, einen großen Schritt nähergekommen. Nach intensiven Gesprächen ist nun ein Meilenstein für die weitere Ausarbeitung einer schuldrechtlichen Vereinbarung zur Verbesserung der Entlastung und für die Ausbildung gesetzt“, betont Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs. „Beide Seiten sind in konstruktiven Gesprächen aufeinander zugegangen. Ich freue mich, dass unser Vorschlag einer schuldrechtlichen Vereinbarung aufgegriffen wurde. Es ist gut, dass wir nun im Sinn der Beschäftigten und der Versorgung in der Region Hannover und Niedersachsen auf die Ziellinie eingebogen sind.“
Mehr Personal einstellen, Krankenversorgung anpassen
Das Eckpunktepapier legt die umfangreichen Entlastungsmaßnahmen und die Konsequenzen verbindlich fest. Diese Eckdaten müssen nun in einen formalen Rahmen mit weiteren erklärenden Informationen gebracht werden. Die sich daraus ergebenden Verpflichtungen für die MHH sind ab 1. Januar 2025 umzusetzen, um die Belastung der Beschäftigten schnellstmöglich zu vermindern. „Wir sind überzeugt, dass die Verhandlungsergebnisse zu besseren Arbeitsbedingungen in der MHH führen. Damit dies ab 2025 schon Wirkung entfalten kann, ist bis zum Vertragsbeginn noch einiges zu tun“, sagt MHH-Vizepräsidentin Martina Saurin. Damit sei die MHH bereits jetzt auf die langfristig knappe Ressource Personal ausgerichtet und positioniere sich mit einem weiteren wichtigen Baustein als attraktive Arbeitgeberin.
Wie bereits berichtet, wird die MHH als Folge der Verhandlungsvereinbarungen viele Fachkräfte einstellen, insoweit diese verfügbar sind. In den Bereichen, für die wie bisher auf dem Arbeitsmarkt nicht ausreichend Bewerberinnen und Bewerber zur Verfügung stehen, wird die MHH den Umfang der Krankenversorgung so weit anpassen, wie es ihr Versorgungsauftrag zulässt. Ausgenommen hiervon sind insbesondere die Behandlung von Notfällen sowie Kindern und erwachsenen Patientinnen und Patienten, die in Niedersachsen ausschließlich an der MHH behandelt werden können. Der Personalaufbau insgesamt ist von den Krankenkassen nicht vollumfänglich refinanziert, was zu einer jährlichen Mehrbelastung um einen zweistelligen Millionenbetrag für die MHH führen wird.
Text: Stefan Zorn