Studium und Lehre

Hohe Auszeichnung für MHH-Professor Grigull

Professor Dr. Lorenz Grigull erhält den Wissenschaftspreis Niedersachsen 2019 in der Kategorie Lehre.

Copyright: Christian Wyrwa

"Lernen darf auch Spaß machen", sagt Prof. Dr. Grigull. Copyright: Christian Wyrwa

Mit dem Wissenschaftspreis Niedersachsen 2019 in der Kategorie Lehre hat der Niedersächsische Minister für Wissenschaft und Kultur Björn Thümler heute Abend Professor Dr. Lorenz Grigull von der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) ausgezeichnet. Der mit 25.000 Euro dotierte Preis wurde in dieser Kategorie erst zum zweiten Mal verliehen und ehrt Menschen, die sich mit großem Engagement der Lehre widmen. Grigull arbeitet seit 2003 als Oberarzt in der MHH-Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie, ist Lehrverantwortlicher für das Fach Kinderheilkunde an der Hochschule und Mitglied der Studienkommission der MHH. Im Jahr 2018 wurde er wegen seines großen Engagements in der Lehre außerplanmäßig zum Professor ernannt. An der MHH engagiert er sich vor allem für den Einsatz innovativer und digitaler Lehrformate im Medizinstudium. Im Jahr 2010 gehörte er zu den Pionieren des Lehrformates „Problemorientiertes Lernen“ an der Kinderklinik der MHH. Das Programm ermöglicht Studentinnen und Studenten, in Kleingruppen gemeinsam mit Dozentinnen und Dozenten komplexe Lehrinhalte anhand von realen Krankheitsfällen zu erarbeiten.

„Mein Ziel ist es, die Ausbildung der Studierenden zu modernisieren. Lernen darf auch Spaß machen, stumpfes Auswendig-Lernen von Wissen ist nicht nachhaltig. Ich bin dankbar, dass die MHH-Studienkommission immer aufgeschlossen für neue Ideen ist“, freut sich Professor Grigull über die Anerkennung. „Für die Zukunft wünsche ich mir bessere Bedingungen auch für Lehrende: Der Spagat zwischen Krankenversorgung und studentischer Lehre belastet viele Kolleginnen und Kollegen“, weiß er aus eigener Erfahrung. Grigull nutzt in der Lehre vor allem „blended learning“-Formate, bei denen E-Learning-Module in Seminare eingebunden werden. Dabei werden Lehrinhalte digital aufbereitet und analog im Unterricht vertieft. Besonders ist hier die von ihm gemeinsam mit Ralf Schmidt (www.gamespired.com) entwickelte „Pedagotchi“-App zu nennen. Diese ermöglicht den Studierenden auf spielerische Weise, Diagnosen und Behandlungen an virtuellen Patientinnen und Patienten durchzuführen. Die App simuliert eine pädiatrische Notaufnahme und fördert die klinische Entscheidungskompetenz der Studierenden. Seit 2018 wird diese Lern-App von Dr. Urs Mücke und Professor Grigull im curricularen Unterricht an der MHH eingesetzt. Außerdem initiierte Grigull im Jahr 2012 das „Netzwerk Lehre“, dabei handelt es sich um einen freiwilligen Zusammenschluss der Lehrenden an der MHH mit dem Ziel der Stärkung der Lehre durch regelmäßigen Austausch. Er selbst absolvierte 2015 ein Weiterbildungsstudium „Master of Medical Education“. Nicht zuletzt engagiert sich Professor Dr. Lorenz Grigull in der interprofessionellen Ausbildung an der MHH. In dem von ihm entwickelten Modul „Sicko Junior“ (Sicherheit in der Kinderonkologie) lernen Medizin-Studierende des letzten Studienjahres gemeinsam mit Auszubildenden in der Pflege im letzten Ausbildungsjahr.

„Die durch Professor Grigull mit langjährigem Engagement entwickelten Lehrkonzepte weisen Innovation und fortlaufend hohe Qualität auf. Zudem schafft er durch eine hohe Übertragbarkeit der von ihm entworfenen Lehrformen einen Qualitätsgewinn in der Lehre, welcher über seine eigene Person und die von ihm betreuten Projekte hinaus wirkt. Diese Vorbildfunktion für andere Bereiche wurde als besonders auszeichnungswürdig bewertet“, heißt es in der Begründung des niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur (MWK) für die Verleihung des Preises.

Ein Foto von Professor Dr. Lorenz Grigull ist beigefügt. Sie können es zusammen mit dieser Presseinformation kostenfrei verwenden, wenn Sie als Quelle „Christian Wyrwa“ angeben.