Aus der MHH

Lohfert-Preis 2024 für SICKO-Training in der Kinderonkologie

Die Christoph Lohfert Stiftung prämiert das interprofessionelle Workshopkonzept für Teams der Kinderonkologie für die Sicherheit von Patient:innen und Mitarbeiter:innen.

Anna-Lena Herbach, Dr. Urs Mücke schauen in die Kamera und lächeln

Anna-Lena Herbach, Dr. Urs Mücke. Copyright: Bertram Solcher

Portraitbild von Dr. Andreas Tecklenburg

Dr. Andreas Tecklenburg. Copyright: A. Tecklenburg

Der Lohfert-Preis 2024 geht an das Projekt „Sicherheit in der Kinderonkologie (SICKO) - Interprofessionelles Training & Innovationen für mehr Sicherheit von Patient:innen, Familien und Mitarbeiter:innen" der Medizinischen Hochschule Hannover. Der mit 20.000 Euro dotierte Förderpreis wird zum 12. Mal vergeben. Schirmherrin ist Dr. Regina Klakow-Franck. Die Preisverleihung und Vorstellung des Preisträgerprojekts findet am 18. September 2024 im Rahmen des Hamburger Gesundheitswirtschaftskongresses statt.

Gegründet 2013, entwickelte SICKO ein Workshopkonzept zur Erhöhung der Sicherheit und Behandlungsqualität. Die Maßnahmen stärken die psychologische Sicherheit im Team und sicherheitsrelevante Kompetenzen, um u.a. über erlebbare Teamfähigkeit Fachkräfte anzuziehen und zu binden. Projektleiter und Preisträger Dr. Urs Mücke äußert sich erfreut über die Entscheidung der Jury: „Die Auszeichnung ist eine immense Anerkennung unseres interprofessionellen Engagements und Rückenwind für unsere Bemühungen um Innovationen in der Sicherheit von Mitarbeiter:innen und Patient:innen in unserem Arbeitsbereich.“

Dr. Andreas Tecklenburg, Sprecher der Jury, begründet die Wahl: „Wir als Jury haben dieses Projekt gewählt, da es interdisziplinär ist und eine ganz klare Patientenzentrierung hat: Die Versorgung und Sicherheit der Patient:innen zu verbessern. Gerade der Aspekt der Patientensicherheit ist in der Kinderonkologie von evidenter Bedeutung. Das Besondere an den SICKO-Workshops ist, dass sie von Mitarbeiter:innen für Mitarbeiter:innen entwickelt worden sind; die Zusammenarbeit der interprofessionellen Teams trägt dem Ausschreibungsthema „Strategien zur Entwicklung und Stärkung des Gesundheitspersonals“ durch und durch Rechnung.“

Über das Projekt

In Deutschland erkranken jährlich rund 2.200 Kinder und Jugendliche an Krebs, was immense Herausforderungen für sie und ihre Familien mit sich bringt. Das interprofessionelle SICKOTeam hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Sicherheit und Behandlungsqualität durch gezielte Interventionen zu steigern. Seit seiner Gründung im Jahr 2013 hat das SICKO-Team ein Workshopkonzept entwickelt, das bislang über 580 Pflegende und Mediziner:innen sowie Pflegeauszubildende und Studierende aus der Kinderonkologie in ganz Deutschland erreicht hat. Die Umsetzung des Projekts umfasst neben praxisorientierten Maßnahmen auch Train-the-Trainer-Angebote und digitale Inhalte, um eine Skalierung zu ermöglichen und die interprofessionelle Zielgruppe bestmöglich zu erreichen. Begleitend ist das Team in das Qualitätsmanagement (QM) Dr. Andreas Tecklenburg, © A. Tecklenburg Anna-Lena Herbach, Dr. Urs Mücke, © Bertram Solcher CLS_LP24_PM_Lohfert-Preis_Bekanntgabe_final der Klinik involviert. Die multiprofessionelle Analyse von (Beinahe-) Zwischenfällen und die Erarbeitung von Prozessverbesserungen bildet eine Schnittstelle zwischen Personalentwicklung, QM und neuester Ausbildungsforschung. Über die erlebbare Teamfähigkeit trägt SICKO außerdem dazu bei, Fachkräfte anzuziehen und zu binden.

Projektbeteiligte und Förderung

Anna-Lena Herbach (B.A., Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin, Projektkoordinatorin SICKO), Petra Tiroke (Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin, ehemalige Projektleiterin und Gründerin von SICKO), Prof. Lorenz Grigull und Birte Sänger (Gründer:innen von SICKO). Das SICKOProjekt wird von der Deutschen Kinderkrebsstiftung unterstützt.

Lobende Erwähnungen

Neben dem Lohfert-Preis 2024 wurden folgende Projekte von der Jury lobend erwähnt:

- Ergo ITS – Empowerment für die Intensivpflege, Universitätsmedizin Magdeburg, Ansprechpartner:in Dr. Stefan Waßmann, Stefanie Mewes

- Kinder-IPSTA - Interprofessionelle Ausbildungsstationen in der Kinderkardiologie, Universitätsklinikum Bonn, Eltern-Kind-Zentrum, Ansprechpartnerin Dr. Anthea Peters

Zum Lohfert-Preis

Der Lohfert-Preis wird seit dem Jahr 2012 mit dem Ziel ausgeschrieben, innovative Projekte zur Verbesserung der Patientensicherheit und -orientierung zu fördern. Das Ausschreibungsthema des diesjährigen Lohfert-Preises lautete: "Fachkräftemangel als Impuls: Strategien zur Entwicklung und Stärkung des Gesundheitspersonals.“ Der Preisträger 2024 wurde von der unabhängigen, hochkarätig besetzten Jury aus 82 eingegangenen Bewerbungen ausgewählt.

Zur Christoph Lohfert Stiftung

Die Christoph Lohfert Stiftung setzt sich für Qualität und Patientenorientierung in der medizinischen Versorgung ein. Ziel ist es, Methoden und Projekte in der Medizin zu unterstützen, die den Menschen, seine Bedürfnisse und Interessen in den Mittelpunkt des medizinischen Handelns rücken. Vorstandsvorsitzender der Stiftung ist Prof. Dr. Dr. Kai Zacharowski, ML FRCA FESAIC, Direktor der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie am Universitätsklinikum Frankfurt.

Kontakt Christoph Lohfert Stiftung, Stiftungskommunikation: Julia Hauck und Tanja Brunner, presse@christophlohfert-stiftung.de, T +49.40.55 77 54 00