Aus der MHH

MHH unterstützt Protest wegen Finanznot in Krankenhäusern

Angesichts der finanziellen Notlage vieler Kliniken schließt sich die MHH dem bundesweiten Protesttag an.

Vor der MHH Notaufnahme steht ein Rettungswagen, der von hinten zu sehen ist.

Copyright: Karin Kaiser/MHH

„Alarmstufe Rot: Krankenhäuser in Not!“ Unter diesem Motto steht am 20. September ein bundesweiter Protesttag, an dem sich auch niedersächsische Kliniken beteiligen. Vor dem Hintergrund der geplanten Reform der Krankenhäuser findet in Hannover eine große Kundgebung auf dem Opernplatz um 14:30 Uhr statt. Auch die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) zeigt sich solidarisch mit den Forderungen, die auch einen Inflationsausgleich und die Finanzierung der tariflichen Lohnkostensteigerungen einschließen.
 
„Die Niedersächsischen Krankenhäuser sind Intensivpatienten“, betont Professor Dr. Frank Lammert, MHH-Vizepräsident und Vorstandsmitglied für das Ressort Krankenversorgung. Die MHH unterstützt die Forderung der Krankenhäuser an die Landesregierung, die Finanzierung der Kliniken zu stabilisieren.

Extremsituation wegen Pandemie, Kosten- und Tarifsteigerung

Die gemeinsame Sorge sei, dass Krankenhäuser als elementarer Bestandteil der Daseinsvorsorge wegbrechen. Die flächendeckende Versorgung in Niedersachsen sei akut gefährdet, dies gelte bereits jetzt für bestimmte vulnerable Patientengruppen, zum Beispiel Kinder, die einer intensivmedizinischen Behandlung bedürfen. Hierfür seien in Niedersachsen aktuell landesweit nur 25 Betten belegbar. Uniklinika und kommunale Krankenhäuser generieren derzeit hohe Defizite, die von der öffentlichen Hand gedeckt werden. So hat der Niedersächsische Städtetag darauf hingewiesen, dass von 2021 bis 2023 zehn Städte ihre Krankenhäuser mit über 811 Millionen Euro stützen mussten. Diese Mittel fehlten an anderer Stelle – bei Schulen, Kitas oder bei freiwilligen Leistungen wie Kultur- oder Sportförderung.

Die Extremsituation der Krankenhäuser resultiert u. a. aus Folgen der Corona-Pandemie, Kostensteigerungen, Inflation und auch aus den notwendigen und richtigen Tarifsteigerungen. Die „Niedersächsische Allianz für die Krankenhäuser“ fordert kurzfristige Maßnahmen zur wirtschaftlichen Sicherung. Die Allianz ist ein Zusammenschluss von 19 Verbänden und Organisationen der in den Krankhäusern vertretenen Berufsgruppen und Krankenhausträger. Die MHH hat sich deren Forderung nach kurzfristigen Regelungen angeschlossen, um die aktuellen Personal- und Sachkostensteigerungen auffangen zu können. Diese Forderung betrifft insbesondere die unverzügliche Refinanzierung der Tarifkostensteigerungen, die aktuell außerhalb der Gesundheits- und Krankenpflege von den Kliniken maßgeblich selbst getragen werden müssen.