Konstituierende Aufsichtsratssitzung des Niedersächsischen Zentrums für KI und kausale Methoden in der Medizin
In seiner ersten Sitzung am 14. März hat sich der Aufsichtsrat des Niedersächsischen Zentrums für KI und kausale Methoden in der Medizin (CAIMed) konstituiert. Den Vorsitz haben Dr. Georg Schütte, Generalsekretär der VolkswagenStiftung, und Rüdiger Eichel, Leiter der Abteilung Forschung, Innovation, Europa im Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur übernommen. Dem Aufsichtsrat gehören zudem Prof. Dr. Wolfgang Brück, Sprecher des Vorstands der Universitätsmedizin Göttingen, Prof. Dr. Volker Epping, Präsident der Leibniz Universität Hannover, Prof. Dr. Metin Tolan, Präsident der Georg-August-Universität Göttingen, Prof. Dr. med. Michael P. Manns, Präsident der Medizinische Hochschule Hannover und Prof. Dr. Josef Penninger, wissenschaftlicher Geschäftsführer des Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung an.
Der neu konstituierte Aufsichtsrat berief in der Sitzung das CAIMed-Direktorium, dem Prof. Dr. Wolfgang Nejdl (Vorsitz), Prof. Dr. Michael Marschollek, Prof. Dr. Ramin Yahyapour, Prof. Dr. Niels Grabe, Prof. Dr. Michael Meyer-Hermann sowie Dr. Johannes Winter (Geschäftsführung) angehören.
Neue Perspektiven für die Zusammenführung von Data Science und Medizin
„CAIMed wird durch eine Bündelung der datenwissenschaftlichen Kompetenz in unserer Metropolregion Krankenversorgung, Forschung, Lehre und Ausbildung in ein neues Zeitalter führen. Nahezu alle Bereiche der Medizin sind betroffen, von der molekularen Medizin über bildgebende Verfahren der Radiologie und der Histopathologie bis hin zur Anwendung und Entwicklung endoskopischer und roboterassistierter operativer Verfahren,“ sagt Prof. Dr. Michael Manns, Präsident der Medizinischen Hochschule Hannover.
„Die wissens- und datenbasierte Personalisierung der Therapie ist eines der Zukunftsthemen der Medizin. Mittels KI lassen sich hochkomplexe Zusammenhänge, Muster und Kausalitäten erkennen und große Datenmengen in kürzester Zeit kombinieren und analysieren. Mit CAIMed haben wir ein innovatives Forschungszentrum gegründet, dass durch die Vernetzung der methodischen KI-Forschung, Medizininformatik und medizinischen Grundlagenforschung unsere Kompetenzen stärkt. Durch die ausgewiesene Expertise der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an unseren Standorten in der Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen, werden wir die Gesundheitsversorgung der Zukunft deutlich verbessern“, sagt Prof. Dr. Volker Epping, Präsident der Leibniz Universität Hannover.
„Die personalisierte Infektionsmedizin gewinnt in der Behandlung von Infektionskrankheiten zunehmend an Bedeutung und wird auch am HZI weiter ausgebaut. Dabei entstehen große Datenmengen, für deren detaillierte Auswertung und die Entschlüsselung neuer Zusammenhänge Künstliche Intelligenz absolut essenziell ist. Durch die Beteiligung drei unserer Wissenschaftler:innen an CAIMed ergeben sich ganz neue Kooperationsmöglichkeiten mit Kliniker:innen, Datenwissenschaftler:innen und KI-Expert:innen, um eine moderne, auf die Patient:innen ausgerichtete Medizin voranzutreiben und am Puls der Zeit zu forschen“, sagt Prof. Josef Penninger, wissenschaftlicher Geschäftsführer des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI).
"Das CAIMed eröffnet faszinierende Perspektiven für die Zusammenführung von Data Science und Medizin. In Göttingen werden wir wegweisende Forschungsprojekte initiieren, um das Potenzial von KI für präzisere Diagnosen und personalisierte Therapieansätze zu erschließen", sagt Prof. Dr. Metin Tolan, Präsident der Universität Göttingen
Rüdiger Eichel, Leiter der Abteilung Forschung, Innovation, Europa im Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur ergänzt: „Künstliche Intelligenz und andere digitale Technologien sind wesentliche Treiber des Wandels hin zu einer zunehmend personalisierten Medizin. CAIMed kann durch die beispielhafte Verknüpfung lebens- und datenwissenschaftlicher Expertisen und einer Vielfalt versorgungsrelevanter medizinischer Use Cases dazu beitragen, Erkenntnisse schnell und niedrigschwellig in die Krankenversorgung zu überführen. Hierin liegt eine Vorbild- und Leuchtturmfunktion von CAIMed für eine interdisziplinäre und translationale Vernetzung von Forschung made in Niedersachsen.“
"Wenn wir die Chancen der künstlichen Intelligenz nutzen wollen, müssen wir die Technologien beherrschen und weiterentwickeln. Der CAImed-Verbund bringt dazu die Expertise von unterschiedlichen Standorten zusammen. Gemeinsam können wir es schaffen, Niedersachsen sichtbar auf der Landkarte der KI-Forschung zu platzieren und so Talente aus aller Welt für uns zu gewinnen", sagt der Generalsekretär der VolkswagenStiftung, Dr. Georg Schütte.
Prof. Dr. Michael Marschollek (MHH) ergänzt: „Methoden der KI zu beforschen, zu gestalten und diese verantwortungsvoll und gezielt in der medizinischen Entscheidungsunterstützung für Patientinnen und Patienten einzusetzen, dafür setze ich mich sehr gerne ein! In CAIMed haben wir eine einmalige Chance dazu.“
„Neben der Entwicklung von Methoden der Künstlichen Intelligenz steht für uns der Transfer in die klinische Anwendung im Fokus. Ziel unserer Forschungstätigkeiten ist es, mit Hilfe von KI die Entscheidungsfindung und Therapie in der Behandlung von Patientinnen und Patienten zu verbessen. Damit wird die Leistungsfähigkeit unseres Gesundheitssystems in Zukunft maßgeblich erhöht“, sagt Prof. Dr. Wolfgang Brück, Sprecher des Vorstands der Universitätsmedizin Göttingen.
CAIMed entwickelt innovative Methoden für eine verbesserte, personalisierte Gesundheitsversorgung und trägt damit zur Bewältigung von Volkskrankheiten wie Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Infektionen bei. Mit der Verknüpfung exzellenter niedersächsischer Standorte der methodischen KI-Forschung, der datenintensiven Medizin, der Medizininformatik und der medizinischen Grundlagenforschung entsteht ein einzigartiger Leuchtturm für die Forschung zu KI und personalisierter Medizin.
Text: Sophie Boneß, Kommunikations- und Projektmanagerin CAIMed