Ein stetiges Training steigert nicht nur die körperliche Fitness.
Stand: 19. August 2022
Warum regelmäßige Bewegung so wichtig ist und warum gerade die MHH die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden unterstützt, erklärt Sportmediziner Professor Dr. Uwe Tegtbur
Regelmäßige Bewegung steigert die körperliche und geistige Fitness. Das ist allgemein bekannt. Gibt es noch andere positive Effekte?
Auf jeden Fall! Ein regelmäßiges Training kann zum Beispiel die Alterung des zentralen Nervensystems verzögern. Denn sportliche Betätigung fördert das Wachstum der Zellfortsätze und damit die Verschaltung der Nervenzellen. Das heißt, wir können etwas für das Gehirn tun und präventiv etwas gegen Demenzerkrankungen unternehmen. Optimal ist dabei die Kombination aus Koordination, Konzentration und körperlicher Aktivität. Tanzen wäre da das ideale Mittel.
Warum ist es gerade für die MHH wichtig, ein breites Angebot an Mitarbeitersport zu haben?
Zum einen sind sportlich aktive Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter natürlich ein gutes Vorbild für die Patientinnen und Patienten. Zum anderen sind wir hier an der MHH die absoluten Profis für die Gesundheit. Da liegt es doch auf der Hand, dass wir unser Wissen und unsere Kompetenz auch unseren Beschäftigten und Studierenden zugutekommen lassen. Die Fürsorge für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden sollte eine unserer Stärken sein.
Wie gut wird das Angebot im Trainingsraum des Institus für Sportmedizin genutzt?
Das wird sehr gut angenommen. Vor der Corona-Krise waren zu bestimmten Tageszeiten rund 50 Trainierende gleichzeitig in den Räumen aktiv. Das ist fantastisch! Die Pandemie führte natürlich zu starken Einschränkungen. Aber inzwischen ist der Trainingsraum wieder von 6.30 Uhr bis 22 Uhr geöffnet. So haben auch Beschäftigte im Schichtdienst die Möglichkeit, an den unterschiedlichen Geräten und unter fachlicher Anleitung sportlich aktiv zu sein. Zusätzlich gibt es verschiedene Outdoor-Angebote. Über den MHH-Mitarbeitersport hinaus können alle Mitarbeitenden und Studierenden das Angebot des Zentrums für Hochschulsport der Leibniz-Uni nutzen. Da kann theoretisch jede und jeder etwas finden.
Das Institut für Sportmedizin ist auch am MHH-Gesundheitsprogramm „Fit for Work and Life“ beteiligt…
… ja, und ein Programm dieser Art für Beschäftigte gibt es sonst wohl nirgends. Die sportliche Betätigung ist ein wichtiger Teil davon. Für einige Teilnehmende ist „Fit for Work and Life“ der Einstieg in den dauerhaften Mitarbeitersport. Sie machen weiter, obwohl das Programm zu Ende ist. Das ist natürlich toll.
Was ist aus Ihrer Sicht das Minimum an nötiger Bewegung – egal ob beim Mitarbeitersport oder privat organisiert?
Die World Health Organization empfiehlt 150 Minuten körperliche Aktivität pro Woche. Das sollte die Richtschnur sein. Viele Möglichkeiten zur Bewegung ergeben sich übrigens schon im normalen Alltag: Für den Weg zur Arbeit bietet sich beispielsweise für viele Menschen das Fahrrad an. Und statt den Fahrstuhl zu nutzen, sollte man lieber die Treppe nehmen. Auch Gehen gilt schon als Bewegung, allerdings erst ab einer Geschwindigkeit von vier bis fünf Stundenkilometer. Die 150 Minuten pro Woche sind die Grundlage für unsere Gesundheit und Belastbarkeit im Alltagsleben.
Autorin: Tina Götting