Klinikneubau

Schutzkonzept für die MHH ist voll aufgegangen

Herausforderung gemeistert: Während auf dem Neubaufeld der MHH ein Bombenblindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft wurde, lief der Betrieb in der MHH weiter.

Blick in die leere Notaufnahme der MHH

Der Krankenhausbetrieb der MHH war auf ein Minimum heruntergefahren. Copyright: André Schweigler/MHH

Nach zwei Jahren Vorbereitung ist das Schutzkonzept für die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) im Falle einer Bombenräumung heute zum Einsatz gekommen – und voll aufgegangen. Zwar hatte sich einer der beiden Verdachtspunkte, die untersucht werden sollten, nicht bestätigt. Aber für den verbliebenen Punkt bestand der Verdacht weiterhin. Deshalb wurde die Bevölkerung rund um das Neubaufeld evakuiert.

Da eine Evakuierung der MHH nicht möglich ist, war ein Schutzkonzept entwickelt worden. Und als die Räumkräfte mittags Sicherheit im Evakuierungsgebiet meldeten, waren noch 893 Patientinnen und Patienten sowie 587 Mitarbeitende in der MHH. „Alles lief wie am Schnürchen und extrem entspannt“, sagt Dr. Bastian Ringe, stellvertretender Leiter der Stabsstelle Interdisziplinäre Notfall- und Katastrophenmedizin (INKM) und Leiter der Krankenhaus-Einsatz-Leitung (KEL).

Während der Kampfmittelbeseitigungsdienst auf dem Neubaufeld hinter einer Wand aus 44 mit Wasser gefüllten Containern eine amerikanische Fünf-Zentner-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft hat, wurde um 12:36 Uhr im Kreißsaal der MHH-Frauenklinik ein Mädchen geboren: Leni Sophia. Als der Sicherheitsbereich um 14:21 Uhr aufgehoben wurde, ging die MHH sofort wieder in den Normalbetrieb.

Projektseite zum Klinikneubau der MHH

An dem Schutzkonzept für den 24/7-Betrieb der Universitätsklinik arbeiteten viele Abteilungen der MHH in einem Koordinierungsstab eng mit dem Kampfmittelbeseitigungsdienst und der Feuerwehr Hannover fast zwei Jahre lang zusammen. Eingebunden waren Personalmanagement und Personalrat, Notfall- und Katastrophenmedizin, Pflegedirektion, Technik und Logistik, Arbeits- und Patientensicherheit sowie das Präsidium und viele weitere Beschäftigte. „Zu realisieren war das Schutzkonzept vor allem deshalb so gut, weil die MHH im Rahmen ihrer Krankenhausalarm- und -einsatzplanung ohnehin stets auf alle Lagen vorbereitet ist“, erklärt Dr. Ringe.

Text: Inka Burow