Notfälle werden behandelt, aber relevante Einschränkungen im Klinikalltag: Die MHH wird am Dienstag im Zuge der aktuellen Tarifauseinandersetzungen zwischen dem Marburger Bund und den Bundesländern von einem ganztägigen Warnstreik betroffen sein.
Die Gewerkschaft der Ärztinnen und Ärzte Marburger Bund hat seine Mitglieder an den 29 landeseigenen Unikliniken des Tarifbereichs TV-Ä zu einem Warnstreik am Dienstag (30.01.2024) aufgerufen. Die zentrale Warnstreik-Kundgebung wird in Hannover stattfinden.
Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) wird von dem Streik betroffen sein. Im Klinikalltag wird es voraussichtlich zu relevanten Einschränkungen kommen. Die MHH hat daher mit dem Marburger Bund eine Notdienstvereinbarung abgeschlossen. Darin ist festgeschrieben, dass alle Notfälle adäquat behandelt werden können. Im Klinikalltag wird es dennoch zu relevanten Einschränkungen kommen. Dies betrifft insbesondere geplante Operationen, aber auch ambulante Behandlungen.
„Als Landesbetrieb sitzt die MHH nicht selbst am Verhandlungstisch“, erklärt MHH-Präsident Professor Dr. Michael Manns. „Wir hoffen angesichts der schwierigen und belastenden Situation bei Streiks auf eine möglichst schnelle Einigung im Tarifstreit – zum Wohle der Mitarbeitenden sowie natürlich der Patientinnen und Patienten.“
MHH hofft auf schnelle und gemäßigtere Einigung
„Die Ärztinnen und Ärzte müssen insbesondere in den Uniklinika einem besonders hohen fachlichen Anspruch genügen, und ich verstehe ihre Forderung nach finanzieller Anerkennung“, ergänzt MHH-Vizepräsidentin Martina Saurin, zuständig für das Ressort Wirtschaftsführung und Administration. „Jedoch berücksichtigt das heutige Finanzierungssystem die unterschiedliche Belastung in den einzelnen Krankenhäusern nicht, und die im Raum stehende Forderung wäre deshalb nicht annähernd abgedeckt. Die MHH würde bei Durchsetzung der Forderung des Marburger Bundes mit einem zusätzlichen Verlust in zweistelliger Millionenhöhe konfrontiert. Angesichts einer wieder rückläufigen Inflation hoffen wir auf eine schnelle und gemäßigtere Einigung.“
Text: Inka Burow