Kristina Salfeld (29) und Ulrike Laabs (64) bleiben nicht nur, weil sie dringend gebraucht werden.
Stand: 7. April 2021
Beide mögen den Pflegeberuf und beide wollen in der MHH bleiben: Kristina Salfeld wechselte von einer Zeitarbeitsfirma zu einer Festanstellung. Ulrike Laabs schob den Renteneintritt hinaus und verlängerte ihren Arbeitsvertrag. „In Zeiten des Fachkräftemangels freue ich mich darüber natürlich besonders“, sagt ihre Pflegebereichsleitung Irina Stebner. Doch die Krankenpflegerinnen bleiben nicht nur, weil sie dringend gebraucht werden. Sie haben auch persönlich gute Gründe.
Eigentlich könnte Ulrike Laabs schon lange die Füße hochlegen. Nach 29 Jahren Krankenschwester in der MHH hätte Ihre Rentenzeit im Februar 2020 beginnen sollen. Aber danach stand ich nicht der Sinn: „So plötzlich von hundert auf null, das wollte ich nicht“, erklärt die agile 64-Jährige. Sie wollte in Teilzeit weiter machen und hatte sich zunächst auf drei Arbeitstage im Monat festgelegt. Weil sie immer wieder bei Personalengpässen einsprang, wurden es aber doch mehr. Also erhöhte sie Anfang dieses Jahres auf 50 Prozent – möglich machte es die wegen Corona erhöhte Hinzuverdienstgrenze für vorgezogene Altersrenten. Bereut hat sie es bisher nicht. „Das Team ist toll, alle Altersstufen sind vertreten und wir verstehen uns prächtig. Die Leitung ist fair, und wenn es Probleme gibt, reden wir darüber“, sagt Ulrike Laabs. Seit 13 Jahren arbeitet sie auf der Station 38. Dort werden Patientinnen aus der Gastroenterologie und der Kardiologie betreut. „Die beiden Fachrichtungen zusammen machen die Arbeit für mich interessant und abwechslungsreich“, erläutert die Krankenschwester. Für sie ein weiterer Grund noch zu bleiben.
Ein festes Team und Weiterbildungschancen
Die Fächerkombination hat es auch Kristina Salfeld angetan. Nach ihrer Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin und einem Berufsjahr in Leonberg kam die 29-Jährige zurück in ihre Heimatstadt Hannover. „Hier wollte ich mich erstmal orientieren und verschiedene Kliniken kennenlernen, bevor ich mich festlege“, erinnert sie sich. Diese Möglichkeit bot ihr eine Zeitarbeitsfirma. Dann ging alles schneller als geplant. Denn gleich ihr erster Einsatzort – die Station 38 – gefiel ihr so gut, dass sie bleiben wollte. Nach vier Monaten unterschrieb sie den Arbeitsvertrag mit der MHH, seit August 2020 gehört sie fest zum Stationsteam. „Die Arbeit ist spannend, weil man sowohl bei gastroenterologischen als auch bei kardiologischen Erkrankungen interessante Verläufe beobachten und viel dazu lernen kann“, sagt Kristina Salfeld. Und auch das Team gefällt ihr gut. „Ich kann mit jeder Frage zu jeder Kollegin und jedem Kollegen kommen“, erklärt sie. In einem festen Team zu arbeiten, ist für sie sehr wichtig. Genauso wie die Aussicht, gute Weiterbildungsmöglichkeiten zu haben.
Die Pflegekräfte von Zeitarbeitsfirmen werden auf den Stationen dringend gebraucht. „Wir sind sehr froh über ihre Unterstützung“, betont Irina Stebner. „Aber wir freuen uns auch über alle, denen es so gut gefällt, dass sie bleiben wollen.“ Das gelte auch für ältere Kolleginnen und Kollegen, die ihre Erfahrungen und ihr Know-how über den Renteneintritt hinaus einbringen wollen. So wie Ulrike Laabs, die noch bis April 2022 arbeiten möchte. Und dann? „Vielleicht hole ich mein Abitur nach“, sagt sie.
Autorin: Tina Götting