Corona-Krise: Politiker informiert sich über Krankenversorgung und Forschung
Stand: 31. Juli 2020
Auf seiner Sommerreise machte Robert Habeck, Bundesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen, heute Mittag Station in der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Der Besuch fand trotz oder vielleicht auch gerade wegen der Corona-Krise statt. Denn bei seiner Rundreise durch Deutschland beschäftigt sich Habeck mit den Lehren, die aus der Krise für die Zukunft gezogen werden können. In der MHH informierte sich der Politiker über die Krankenversorgung während der Pandemie, über die Forschungsaktivitäten rund um das Virus SARS-CoV-2 und die Erkrankung COVID-19 sowie über die finanziellen Auswirkungen auf die Universitätsklinik. Bei seinem Besuch wurde Habeck von Belit Onay, Oberbürgermeister der Stadt Hannover, begleitet.
Der Grünen-Politiker sprach mit MHH-Präsident Professor Dr. Michael Manns, Vizepräsident Professor Dr. Tobias Welte und Vizepräsidentin Andrea Aulkemeyer. Außerdem tauschte er sich mit Ärztinnen und Ärzten, Pflegekräften, Forscherinnen und Forschern aus. Anschließend besichtigte er das Zentrallabor der MHH. Auf der modernen Laborstraße finden derzeit auch Tests von Blutproben auf das Coronavirus statt.
„Die medizinische Versorgung muss gestärkt werden“, erklärte Robert Habeck zum Abschluss seines Besuches. Angesichts des drohenden Wiederanstiegs der COVID-19-Fälle solle die Hochschulmedizin in die Lage versetzt werden, vorsorglich medizinische Kapazitäten bereithalten zu können. „Das Vorhalten dieser Kapazitäten muss in die Finanzierung des Krankenhaussystems einbezogen werden.“ Hinsichtlich eines zukünftigen Impfstoffs gegen das Coronavirus oder zukünftiger Medikamente zur Behandlung von COVID-19 mahnte er an, dass die Verteilung und Preisgestaltung fair erfolgen sollte.
Seit dem Ausbruch der Pandemie wurden in der MHH insgesamt 62 Patientinnen und Patienten mit COVID-19 stationär behandelt, 32 davon auf der Intensivstation (Stand 28. Juli 2020). Die Überlebensrate liegt dank sehr guter medizinischer und pflegerischer Betreuung bei 90 Prozent. „In der Corona-Krise zeigen wir, was wir als Universitätsklinik leisten können“, sagte Professor Manns und verwies in dem Zusammenhang auf die Vorteile, Krankenversorgung, Forschung und Lehre unter einem Dach zu haben.
„Ich konnte mich davon überzeugen, wie wichtig die MHH für Hannover ist. Die Hochschule hat einen großen Anteil daran, dass wir bisher relativ gut durch die Corona-Krise gekommen sind“, sagte Belit Onay. Der Oberbürgermeister zeigte sich auch von der international vernetzten Forschung an der MHH beeindruckt. Dort gibt es verschiedene Forschungstätigkeiten rund um das Coronavirus. Dazu gehören beispielsweise Projekte, bei denen schützende Antikörper gegen das Virus SARS-CoV-2 identifiziert und untersucht werden. Auch an Impfstoffen wird geforscht: Getestet wird beispielsweise eine gentechnologisch verbesserte Variante eines bewährten Tuberkulose- und Pocken-Impfstoffs. Zudem sind Forschende der MHH an weiteren wissenschaftlichen Projekten beteiligt, u.a. auch des Nationalen COVID-19 Netzwerks der Universitätsmedizin und des Niedersächsischen COVID-19 Forschungsnetzwerks COFONI. Diese Forschungen drehen sich unter anderem um die Entwicklung neuer antiviraler Wirkstoffe und Medikamente.