Forschung

Die Forschungsmanagerin

Dr. Simone Heß unterstützt und berät bei EU-Anträgen.

Eine Frau steht vor einer Flagge der Europäischen Union.

Wissenschaftsmanagerin für die Forschenden: Dr. Simone Heß. Copyright: Karin Kaiser / MHH

Forschung braucht Förderung und das bedeutet: Anträge schreiben. Besonders komplex sind diese, wenn es sich um die begehrten Fördertöpfe der Europäischen Union handelt. Hier unterstützt Dr. Simone Heß, Co-Leiterin der MHH-Stabsstelle für Forschung – Wissen – Translation – Transfer (FWT2). Als Wissenschaftlerin kennt sie die Bedürfnisse der Forschenden, als Wissenschaftsmanagerin weiß sie, wie diese in einen erfolgreichen EU-Förderantrag umzusetzen sind. Seit 16 Jahren berät sie zu Forschungsförderung auf EU-Ebene – wie etwa dem Rahmenprogramm für Forschung und Innovation „Horizon Europe“ oder dem Gesundheitsprogramm „EU4Health“.

Von der Mikrobiologin zur Projektmanagerin

„Ich bin so etwas wie der Wegweiser im Antragsdschungel“, sagt Dr. Heß. In diesem Dschungel stand sie als junge Wissenschaftlerin vor Jahren selbst, als sie nach dem Studium der Medizinischen Mikrobiologie an der MHH und anschließender Promotion an das Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie nach Berlin wechselte. „Dort habe ich zunächst eigene Forschungsprojekte betreut und Förderanträge geschrieben“, erinnert sie sich. Nach und nach übernahm sie dann zusätzliche Aufgaben, unterstützte Kolleginnen und Kollegen dabei, deren Forschung voranzubringen, übernahm das Projektmanagement von Verbundforschungsprojekten und geriet immer mehr ins Fahrwasser des Wissenschaftsmanagements. „Das hat mich so nachhaltig fasziniert, dass ich schließlich zur MHH zurückgekehrt bin und hier erst das EU-Referat und dann die Stabsstelle FWT2 mit aufgebaut habe.“

Zeit für die wissenschaftliche Arbeit ermöglichen

Hier kümmert sich die Forschungsmanagerin um Strategieentwicklung und hat als Sprecherin des Netzwerks aus EU-Referaten von Unikliniken und medizinischen Fakultäten an einem Positionspapier zur Gesundheitsforschung im kommenden EU-Forschungsrahmenprogramm mitgewirkt. An ihrer Arbeit liebt sie, dass sie einerseits nah an der Wissenschaft ist und andererseits Forschende dabei konkret unterstützen kann, dass diese sich weniger mit Förderbestimmungen, Finanzplanung und die für jede Förderlinie unterschiedlichen Richtlinien beschäftigen müssen. So bleibt ihnen mehr Zeit für ihre eigentliche wissenschaftliche Arbeit.

„Indem mein Team und ich möglichst viel von dem enormen administrativen Aufwand abnehmen, helfen wir aktiv, die Forschung der Antragsteller und Antragstellerinnen voranzubringen“, sagt Dr. Heß. „Wir suchen passende Förderformate, kalkulieren Budgets, füllen umfangreiche Formulare aus, bringen Konsortien auf den Weg und nehmen den Forschenden die demotivierenden Aufgaben bei der Antragstellung ab.“ Wieviel Unterstützung gewünscht ist, entscheidet jeder selbst. Die Spanne reicht von der Suche nach dem passenden Fördertopf über die komplette Hilfestellung für Post Docs, die noch nie einen Drittmittelantrag gestellt haben, bis zu erfahrenen Forschenden, die für ihre Projektförderung nur den letzten Schliff benötigen. Und wenn der Antrag dann erfolgreich ist, freut sich die Wissenschaftsmanagerin, dass sie dazu beigetragen hat, eine wunderbare Idee auf den Weg in die Umsetzung zu bringen.

Text: Kirsten Pötzke