Gesundheit

Kinderkrebsstation: Umbau schafft mehr Platz für Patienten und Eltern

Mithilfe des Vereins für krebskranke Kinder Hannover ist die Station 64 umfangreich saniert worden.

Professor Kratz mit Bärbel Dütemeyer (links), Marion Saathoff und Frederike Ludwig-Lück (rechts) stehen im Flur der sanierten Station 64.

Freuen sich über die Neugestaltung der Station: Professor Kratz mit Bärbel Dütemeyer (links), Marion Saathoff und Frederike Ludwig-Lück (rechts). Copyright: Karin Kaiser/MHH

Stand: 01. Mai 2023

„Die Krebsdiagnose eines Kindes erschüttert die ganze Familie wie ein Erdbeben“, sagt Bärbel Dütemeyer, Vorsitzende des Vereins für krebskranke Kinder Hannover e.V. Eine solche Nachricht bringe das gesamte Leben durcheinander. Umso wichtiger sei es, dass die Untersuchungen und oft langwierigen Therapien in einem angenehmen Umfeld stattfinden könnten. Die zuvor deutlich zu kleine Station 64 der Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie wurde jetzt um eine frisch sanierte Station erweitert. Nun gibt es zusätzliche neue Räume für die Patientinnen, Patienten und das Behandlungsteam. Alles wirkt hell, bunt und freundlich. Zu der Umwandlung hatte der Verein für krebskranke Kinder selbst einen großen Teil beigetragen. Er beteiligte sich mit 500.000 Euro an den fast dreimal so hohen Gesamtkosten.

Neben Kinderspielzimmer auch ein Raum für Jugendliche

Elf Monate dauerte der Umbau. Eine anstrengende Zeit mit Lärm und Staub – nicht nur für die erkrankten Kinder und Jugendlichen und deren Familien, sondern auch für das ärztliche und pflegerische Stationsteam. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Es gibt mehr Zimmer für die jungen Patientinnen und Patienten, einen Aufenthaltsraum für Jugendliche, ein Zimmer für Arzt-Eltern-Gespräche sowie einen Pausenraum für die Mitarbeitenden. „Die zusätzlichen Patientenzimmer haben nicht nur den Vorteil, dass sie auch Platz für die Eltern der krebskranken Kinder bieten, sie sind auch praktikabler, wenn es darum geht, Kinder mit schwersten Erkrankungen oder isolationspflichtigen Infektionen separat unterzubringen“, erklärt Bärbel Dütemeyer. Froh ist sie auch über den Raum für Jugendliche. Denn früher gab es nur ein Kinderspielzimmer mit Puzzles, Malsachen und Bilderbüchern.

Unterstützung des Vereins ist immens wichtig

Etwa 2.000 Kinder und Jugendliche erkranken in Deutschland pro Jahr an Krebs. „Hier in der Kinderklinik diagnostizieren wir jedes Jahr bei etwa 100 Kindern eine Krebserkrankung“, erklärt Professor Dr. Christian Kratz, Direktor der Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie. Die Kinderkrebsstation der MHH ist die größte in Niedersachsen. Sie verfügt über 15 Betten, die durchgehend benötigt werden. Dazu kommt eine Tagesklinik und eine Station speziell für Stammzelltransplantationen. „Es wird noch lange dauern bis der Neubau kommt, daher ist es extrem wichtig, weiterhin in dieses alte Gebäude zu investieren“, sagt Professor Kratz. Er ist dankbar für die finanzielle Unterstützung des Vereins für krebskranke Kinder. „Ohne den Verein wären auch weitere wichtige Projekte für unsere Patientinnen und Patienten nicht möglich“, betont Professor Kratz.

Der Umbau der Station ist dank des Engagements eines bunt gemischten Teams so gut gelungen: Das Projekt leitete Architekt Oliver Thiele vom MHH-Baumanagement, der seinen Kollegen David Dückmann, den externen Architekten Wolfgang Riedel und die Designerin Raija Holm mit im Boot hatte. Die Baufachleute wurden von Oberarzt Dr. Andreas Beilken und Bereichsleitung Marion Saathoff stark unterstützt.

Text: Tina Götting