Forschung

MHH: Neues Klaus-Bahlsen-Zentrum für Integrative Onkologie nimmt seine Arbeit auf

Aktive Teilhabe am Behandlungsverlauf für Krebspatientinnen und -patienten.

Dr. Jürgen Seja, Prof. Diana Steinmann, Dr. Sabine Schopp, MHH-Präsident Prof. Michael Manns und Prof. Peter Hillemanns

Dr. Jürgen Seja, Prof. Diana Steinmann, Dr. Sabine Schopp, MHH-Präsident Prof. Michael Manns und Prof. Peter Hillemanns Copyright: Karin Kaiser/MHH

Stand: 13.06.2022

Viele an Krebs erkrankte Menschen stellen sich die Frage, was sie selbst im Kampf gegen Krebs tun können. Eine Anlaufstelle für Fragen wie diese ist das neue Klaus-Bahlsen-Zentrum für Integrative Onkologie im Comprehensive Cancer Center (CCC) an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), das am 13. Juni feierlich eröffnet wurde. Es verbindet wissenschaftlich basierte naturheilkundliche und komplementärmedizinische Therapien mit konventioneller Onkologie. Die Rut- und Klaus-Bahlsen-Stiftung unterstützt den Aufbau des Zentrums in einem ersten Schritt mit zwei Millionen Euro.

Unter dem Dach des neuen Zentrums arbeitet ein erfahrenes Team von Mitarbeitenden der Komplementärmedizin, Palliativmedizin, Psychoonkologie, Sport- und Rehabilitationsmedizin, Ernährungsmedizin und der Pflege eng zusammen, darunter sind drei onkologisch speziell ausgebildete Ärztinnen der Komplementär- und Palliativmedizin. Das Zentrum bietet den Erkrankten und ihren Angehörigen eine intensive und professionelle Begleitung vor, während und nach der Behandlung an. Im Mittelpunkt steht ein ganzheitlicher Ansatz, der neben körperlichen Aspekten auch psychische oder soziale Probleme einer Erkrankung berücksichtigt.

Das Konzept der Integrativen Onkologie ist mittlerweile regelmäßiger Bestandteil in der Behandlung onkologischer Patientinnen und Patienten geworden. Ziel ist die Verbesserung der Lebensqualität, die Linderung von Nebenwirkungen sowie die bestmögliche Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit von an Krebs erkrankten Menschen. Professor Michael Manns, Präsident der MHH freut sich über die Eröffnung des neuen Zentrums an der MHH und sagt: „Das Zentrum für Integrative Onkologie ist ein wichtiger Schritt in der Weiterentwicklung unserer onkologischen Aktivitäten in Krankenversorgung und Forschung. Damit bauen wir unsere allumfassende Expertise in der Onkologie an der MHH weiter aus“.

Zu Beginn des Jahres 2021 hat die Deutsche Krebshilfe die MHH gemeinsam mit der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) im Comprehensive Cancer Center Niedersachsen als Onkologisches Spitzenzentrum ausgezeichnet. Im Dezember 2021 folgte die Gründung des Klaus-Bahlsen-Zentrums für Integrative Onkologie.

Bereits viel positive Resonanz von Teilnehmenden

„In unserem neuen Zentrum haben Krebspatientinnen und -patienten die Möglichkeit über verschiedene Einzel- oder Gruppenangebote selbst aktiv zum Krankheits- und Behandlungsverlauf beizutragen“, sagt Professorin Diana Steinmann, Leiterin des Klaus-Bahlsen-Zentrums für Integrative Onkologie. „Hierzu zählen naturheilkundliche Beratungen, Angebote zur Stärkung der Selbstheilungskräfte, Entspannungsverfahren, Bewegungsangebote und komplementäre pflegerische Anwendungen, die eine wertvolle Unterstützung während und nach der Krebstherapie sein können. Wir erhalten hier viel positive Resonanz von den Teilnehmenden, die insbesondere ihre persönliche Situation verbessern konnten.“, Extern kooperierende Therapeutinnen und Therapeuten erweitern das Angebotsspektrum im Zentrum.

„Anlässlich unseres 50-jährigen Jubiläums wollen wir der Intention unserer Stifter, den Menschen in seiner Gesamtheit zu betrachten, zu fördern und schnell und nachhaltig zu helfen, mit diesem Klaus-Bahlsen-Zentrum ein Zeichen setzen“, erklärt Dr. Jürgen Seja, Vorstandsvorsitzender der Rut- und Klaus-Bahlsen-Stiftung. Und Dr. Sabine Schopp, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Stiftung ergänzt: „Komplementärmedizin ist ein wichtiger Satzungsschwerpunkt unserer Stiftung. Daher sollen im Sinne unserer Stifter die Fördergelder direkt dort wirken, wo ohne sie keine Unterstützung vorhanden wäre. Das Jubiläum der Stiftung bietet dafür einen würdigen Anlass.“

„Mit dem neuen Zentrum führen wir die bisherigen Einzelprojekte und Aktivitäten der verschiedenen Bereiche zusammen und schaffen eine zentrale Anlaufstelle für Krebspatientinnen und -patienten, die neue Möglichkeiten suchen, um ihren Krankheitsverlauf zu optimieren“, betont Professor Peter Hillemanns, Direktor des CCC Hannover. „Wir sind dankbar für die großzügige Unterstützung der Rut- und Klaus-Bahlsen-Stiftung, die die Etablierung neuer Versorgungsmöglichkeiten für an Krebs erkrankte Menschen und deren Angehörige möglich macht.“ Neben der weiteren Ausgestaltung an Betreuungsangeboten soll mit dem neuen Zentrum die wissenschaftliche Evaluation der integrativen Onkologie intensiviert und insbesondere die Patientenpartizipation in der klinischen Forschung ausgebaut werden.

SERVICE:

Weitere Informationen erhalten Sie bei Professorin Diana Steinmann, klaus-bahlsen-zentrum@mh-hannover.de, Telefon (0511) 532-4386, und auf unserer Internetseite https://www.mhh.de/klaus-bahlsen-zentrum .