Unser Forschungsprofil

Forschungsschwerpunkte

In der Forschung liegen die Schwerpunkte des Arbeitsbereichs Klinische Psychologie und Sexualmedizin vor allem in den Bereichen Sexualität und Paarbeziehung. Hier wurden in einer inzwischen mehr als drei Jahrzehnte umfassenden Tradition Beiträge zu jeder der drei großen Gruppen sexueller Störungen, den sexuellen Funktionsstörungen, den Paraphilien und den Geschlechtsidentitätsstörungen, geleistet. Dabei war der Fokus auf (psychologische und neurobiologische) Grundlagenforschung ebenso gerichtet wie auf ein breites Spektrum klinischer Fragestellungen. Die aktuellen Schwerpunkte im Gebiet Sexualität und Paarbeziehung richten sich auf: 

  • Psycho-neuro-immunologische und -endokrinologische Grundlagenforschung zur Psychobiologie gesunder und gestörter sexueller Reaktion

  • Klinische Forschung zu neuen medikamentösen und psychotherapeutischen Therapiekonzepten bei sexuellen Funktionsstörungen des Mannes und der Frau sowie zu Paraphilien/ Sexualdelinquenz und Störungen der Geschlechtsidentität

  • Erforschung der Zusammenhänge zwischen Variablen der Paarbeziehung und der Paarsexualität inklusive der Entwicklung innovativer Therapiekonzepte

  • Forschung zur Dysregulation der sexuellen Impulssteuerung (sog. 'Sexsucht'), vor allem im Bereich der Internetnutzung

Weitere Forschungsschwerpunkte unseres Arbeitsbereichs liegen – entsprechend den zentralen klinischen Tätigkeitsfeldern – in der Psychotherapieforschung (Prozess- und Outcome-Forschung, speziell zur stationären Psychotherapie) sowie in verhaltenstherapeutischer beziehungsweise verhaltensmedizinischer Forschung.

Klinische Studien

Forschung im Bereich gesunder Sexualität und sexueller Störungen ist in unserem Arbeitsbereich bereits Tradition. Seit 1995 ist unser Arbeitsbereich regelmäßig an der Durchführung klinischer Studien beteiligt oder führt eigene Studien zum Thema durch. 

Bei Männern standen lange erektile Dysfunktion und Ejaculatio praecox im Vordergrund, bei Frauen Lust- und Orgasmusstörungen und sexuelle Befriedigung. So lag der Schwerpunkt der Forschung im Bereich erektiler Dysfunktionen ab 1995 auf den Medikamenten Sildenafil, Vardenafil und Tadalafil. Zur Ejaculatio praecox wurde in den Jahren 2004-2006 und 2009-2010 geforscht. Bei Frauen mit Lust- oder Erregungsstörungen wurden Sildenafil, Bupropion und Uprima eingesetzt. In den Jahren 2007-2009 wurde eine mögliche Behandlung der Luststörung durch Flibanserin erforscht.

Mit der Eröffnung des Standortes Hannover des Präventionsnetzwerks 'Kein Täter werden' sowie des Präventionsprojektes 'I Can Change' erweiterten sich unsere Forschungsschwerpunkte um den Bereich der Grundlagenforschung zu Paraphilien. Neben diesem Themengebiet führen wir aktuell Studien zu unterschiedlichen Stilen sexueller Aktivität in der Partnerschaft und Internet- und Sexsucht durch.