NOCA
Nicht-verwandte Fürsorgende unheilbar erkrankter Menschen: Erfahrungen, Bedürfnisse und Beitrag zur Versorgung
Hintergrund
Nicht-verwandte Personen aus der Nachbarschaft oder dem Freundeskreis leisten neben oder anstelle von Familienmitgliedern mitunter umfangreiche Fürsorge für Menschen in Situationen am Lebensende. In der Literatur finden sich kaum Hinweise zu den Erfahrungen, Belastungen und Bereicherungen nicht-verwandter Fürsorgender. Diese nicht-verwandten Personen können beispielsweise Bekannte, Freundinnen und Freunde oder Nachbarinnen und Nachbarn sein. Klassische Beratungsangebote und informative Vorträge und Schulungen richten sich häufig an Angehörige, nicht aber an nicht-verwandte Personen.
Ziele
In diesem Projekt möchten wir der Frage nachgehen, in welchem Umfang nicht-verwandte Personen einen Beitrag zur Versorgung von Menschen am Lebensende leisten.
- Welche Erfahrungen machen diese nicht-verwandten Personen dabei?
- Welche Belastungen erleben sie?
- Welche Bereicherung bringt die Fürsorgeaufgabe mit sich?
- Welche Bedürfnisse und Wünsche an Unterstützungsangeboten haben sie?
Methoden
In einem ersten Schritt werden wir nicht-verwandte fürsorgende Personen mittels eines Fragebogens zu ihren Belastungen, Bereicherungen, ihrem psychischen Wohlbefinden und ihren Bedürfnissen befragen. Zudem werden wir mittels des Fragebogens den Umfang ihrer Fürsorge und weitere demographische Daten erfassen.
In einem zweiten Schritt wird unser Kooperationspartner, die Palliativmedizinische Abteilung des Universitätsklinikums Erlangen, mit einer Auswahl von Personen mit unterschiedlichem Alter, Geschlecht, Herkunft, Schulbildung und Beschäftigungsverhältnis vertiefende Interviews zu deren Fürsorgetätigkeit, Motivation und Bedürfnissen führen.
Relevanz der erwarteten Ergebnisse
Die Ergebnisse und Erkenntnisse werden wir nutzen, um ein Rahmenwerk zu erstellen, das die Besonderheiten der Situation, eine nicht-verwandte Person am Lebensende zu begleiten, aufzeigt. Das Rahmenwerk dient als Grundlage zur Entwicklung von Unterstützungsmaßnahmen für nicht-verwandte fürsorgende Personen und wird weiteren Forschungsbedarf aufzeigen.
Förderung
Das Forschungsprojekt wird durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (Projektnummer 528683214; Projektlaufzeit: 01.07.2024–30.06.2026) mit einer Sachbeihilfe im Fachbereich Public Health, medizinische Versorgungsforschung und Sozialmedizin gefördert.
Konsortialpartner
NOCA ist ein Konsortialprojekt in Zusammenarbeit mit der Palliativmedizinischen Abteilung des Universitätsklinikums Erlangen.
Teilnehmende gesucht
Kümmern Sie sich aktuell um eine Person aus Ihrer Nachbarschaft, Ihrem Freundes- oder Bekanntenkreis? Teilen Sie Ihre Erlebnisse mit uns und berichten Sie, wie Sie diese besondere Situation erleben. Ihre Erfahrungen sind von großer Bedeutung, denn bisher gibt es nur wenige Studien zur Situation von nicht-verwandten Fürsorgenden.
Wie mitmachen?
Sie können an einer Online-Umfrage (Dauer ca. 40-45 Minuten) teilnehmen.
Warum mitmachen?
Ihre Perspektive hilft, die Lebensrealität von Fürsorgenden sichtbar zu machen und die Unterstützung für Betroffene zu verbessern.
Teilnahme:
Klicken Sie hier, um direkt zum Fragebogen zu gelangen.
Auf Wunsch senden wir Ihnen gerne eine Papierversion des Fragebogens zu.
Alternativ können Sie den QR-Code scannen, um den Fragebogen mit Ihrem Smartphone oder Tablet aufzurufen.
Kontaktieren Sie uns gerne.
Catharina Münte
Tel.: 0511 532-4506
E-Mail: muente.catharina@mh-hannover.de
Publikationen
Heckel M, Herbst FA. Non-kin caregivers of terminally ill people: Contributions, experiences, and needs: A protocol for a mixed-methods study. PLoS ONE. 2024; 19(6): e0306282. (PLoS ONE)
NOCA – Kontakt
PD Dr. Franziska Herbst (Projektleitung)
Catharina Münte, M.A. (Wissenschaftliche Mitarbeiterin)
NOCA – Projektbüro
Tel.: +49 511 532-4506
Anschrift:
Medizinische Hochschule Hannover
Institut für Allgemeinmedizin und Palliativmedizin
Carl-Neuberg-Straße 1
30625 Hannover