Das Endometriosezentrum der MHH
Leitung: Prof. Dr. med. Matthias Jentschke
(Be-)Handeln mit Kompetenz
Das Endometriosezentrum der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) betreut und behandelt Patientinnen mit dem Krankheitsbild einer Endometriose entsprechend den Standards eines zertifizierten Endometriosezentrums.
Maßgebend für die Qualität der Behandlung der betroffenen Frauen im Endometriosezentrum unserer Frauenklinik ist die von der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) herausgegebene AWMF-Leitlinie Endometriose: Diagnostik und Therapie.
Wir sind entsprechend der Standards eines Endometriosezentrums der Stufe III (klinisch-wissenschaftliches Zentrum) von der Stiftung Endometrioseforschung (SEF) zertifiziert .
Die zentrale Anlaufstelle für alle Patientinnen mit Endometriose bildet die Endometriosesprechstunde.
- Hierfür ist eine Überweisung von Frauenärztin/-arzt notwendig.
Inhalt
- Termine - wo muss ich anrufen?
- Leben mit Endometriose
- Was passiert in der Endometriosesprechstunde?
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- Unterstützende Angebote
Was passiert in der Endometriosesprechstunde?
Es erfolgt immer eine ausführliche Anamnese, die allgemeine sowie gynäkologische Untersuchung inklusive Sonographie. Soweit erforderlich, werden andere Fachdisziplinen (Urologie, Chirurgie, Gynäkologische Psychosomatik, Schmerztherapie, Balneotherapie/ Rehabilitationsmedizin) mit eingebunden. Laboranalysen werden ebenfalls, falls notwendig, durchgeführt. Im Folgenden wird gemeinsam mit der Patientin eine konservative, d.h. medikamentöse Therapie und/oder physikalische Maßnahme oder operative Therapiestrategie festgelegt und/oder weitere diagnostische Schritte vereinbart.
Im Fall bestehenden Kinderwunsches stehen für uns organerhaltende Therapien im Vordergrund.
Bei eventueller Darm-, Blasen oder Harnleiterbeteiligung arbeiten wir interdisziplinär mit den Chirurgen bzw. Urologen des Hauses zusammen.
Im Rahmen einer Operation bieten wir Ihnen ein schonendes minimalinvasives Vorgehen im Sinne einer Bauchspiegelung an. Dabei gehen wir nervenschonend vor, damit auch nach der Operation die Blasen-, Darm- und Sexualfunktion erhalten bleibt. Hierfür haben wir die Möglichkeit, roboterunterstützte Bauchspiegelungen in 3D-Technik durchzuführen. Bei ausgedehnten Befunden ist jedoch teilweise auch ein Bauchschnitt erforderlich, dies wird mit der betroffenen Patientin vor dem Eingriff ausführlich besprochen.
Uns liegt am Herzen, unsere Patientinnen umfassend und in ungestörter Atmosphäre zu informieren und zu beraten. Dazu bieten wir den betroffenen Frauen ausreichend Raum und Zeit für eine angemessene Betreuung an.
Bei Bedarf vermitteln wir im Rahmen der interdisziplinären Behandlung der Endometriose die Vorstellung in anderen Bereichen wie der Schmerztherapie, Rehabilitation, TCM - Traditionelle Chinesische Medizin, Psychosomatik, Urologie oder Chirurgie.
Ursache könnte eine Endometriose sein. Jeden Monat leiden viele Frauen während Leistungs- und Arbeitsfähigkeit und die Lebensqualität der betroffenen Frauen teilweise erheblich einschränken. Hinter den Beschwerden kann eine der häufigsten gynäkologischen Erkrankungen stecken – Endometriose. Die Erkrankung betrifft Frauen im gebärfähigen Alter und ist hormonabhängig. Unter einer Endometriose leiden schätzungsweise 1,2 bis 1,5 Millionen Frauen, das heißt 10 bis 15 Prozent der Frauen im Alter zwischen 15 und 50 Jahren in Deutschland. Die Ursachen sind trotz intensiver Forschung nach wie vor unbekannt. „Starke Schmerzen vor und während der Regelblutung, beim Geschlechtsverkehr, aber auch beim Wasserlassen und Stuhlgang oder ein unerfüllter Kinderwunsch können ein Hinweis auf Endometriose sein und sollten in jedem Fall gynäkologisch abgeklärt werden“, sagt Professor Dr. Peter Hillemanns, Direktor der Frauenklinik der MHH.
Endometriose gilt als östrogenabhängige Erkrankung. „Versprengtes“ Gebärmutterschleimhautgewebe baut sich wie in der Gebärmutter selbst im Zyklus auf und wieder ab. Blutungen und chronische Reizzustände, teilweise verbunden mit starken Schmerzen, können die Folge sein. Daneben kann es zu (blutgefüllten) Eierstockzysten kommen, die oft die Ursache für ungewollte Kinderlosigkeit sind.
Obwohl Endometriose eine der häufigsten gynäkologischen Erkrankungen ist, dauert es bis zur Diagnose in Deutschland durchschnittlich immer noch sechs Jahre. „Daher ist Aufklärung so wichtig. Wenn Frauen mit unklaren Unterbauchbeschwerden, einem unerfüllten Kinderwunsch oder anderen diffusen Beschwerden in die Sprechstunde kommen, sollten niedergelassene Frauenärzte immer auch eine Endometriose in Betracht ziehen“, betont PD Dr. Matthias Jentschke, Oberarzt der Frauenklinik der MHH und Leiter des Endometriosezentrums. Je eher die Diagnose erfolgt, umso schneller kann eine geeignete Therapie beginnen.
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