Dr. rer.nat. Iris Röckle und Dr. rer.nat. Miriam Schiff  / Institut für zelluläre Chemie / MHH

Forschungsbericht 2010

Bildbeschreibung:

Das Titelbild des Forschungsberichtes 2010 zeigt eine immunhistochemische Färbung von Nervenfasern (rot) und Zellkernen (blau/grün) aus dem Gehirn einer Maus. Die rot markierten Fasern verbinden den Thalamus mit der Großhirnrinde und durchlaufen in hoch geordneter Weise ein durch die grün markierten Zellkerne gekennzeichnetes Areal, den Nucleus reticularis des Thalamus. Wie zwei aktuelle Studien aus dem Institut für Zelluläre Chemie zeigen, ist eine Kohlenhydratverbindung der Zelloberfläche, die Polysialinsäure, für die Entwicklung dieser Nervenfasern unerlässlich. Ähnlich dem Mausmodell können genetisch bedingte Abweichungen der Polysialinsäuresynthese und reduzierte Konnektivität der Großhirnrinde auch bei schizophrenen Patienten auftreten. Dies führt zu der Vermutung, dass ein Mangel an Polysialinsäure während der Entwicklung des Gehirns die Entstehung schizophrener Erkrankungen begünstigt. (Hildebrandt et al., Brain 2009; Schiff et al., Journal of Neuroscience, 2011).