Der German Biobank Node (GBN) wird für weitere 3 Jahre mit 3,5 Mio €gefördert
12.01.2021
Biobanken spielen eine wichtige Rolle für die biomedizinische Forschung: Sie stellen menschliche Bioproben in hoher und vergleichbarer Qualität sowie die zugehörigen Daten schnell zur Verfügung.
Seit der Gründung des German Biobank Node (GBN) im Jahr 2017 ist unter seiner Ägide ein leistungsfähiger Verbund aus 20 akademischen Partner-Biobanken entstanden: die German Biobank Alliance (GBA), deren stellvertretender Koordinator Prof. Dr. Thomas Illig ist.
Koordiniert durch den GBN harmonisieren die GBA Partnerbiobanken, zu der auch die Hannover Unified Biobank (HUB) als zentrale Biobank der MHH gehört, ihr Qualitätsmanagement und vernetzen sich über eine gemeinsame IT-Infrastruktur. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert die Arbeiten des GBN nun für weitere drei Jahre mit rund 3,5 Millionen Euro.
Blut, Gewebeproben, isolierte Zellen oder extrahierte DNA: Rund 22 Millionen menschliche Bioproben lagern in den Biobanken der German Biobank Alliance (GBA) und laufend kommen neue hinzu. Die Biobanken verarbeiten diese Proben und stellen sie für die Grundlagenforschung, für alle Phasen der Arzneimittel- und Therapieentwicklung sowie für die Entwicklung und Prüfung von Diagnostika bereit. Die Sammlungen bieten für zahlreiche Forschungsdisziplinen eine Grundlage – auch für die Covid-19-Forschung spielen Biobanken eine zentrale Rolle.
Qualität und Zugang zu Bioproben sind entscheidend
Für verlässliche Forschungsergebnisse ist die Qualität von Bioproben und ihrer zugehörigen Daten von größter Bedeutung. Deshalb hat der GBN innerhalb der Biobanken-Allianz gemeinsame Qualitätsstandards etabliert und bildet Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Biobanken weiter. Mit dem sogenannten Sample Locator (samplelocator.bbmri.de) hat der GBN außerdem ein Online-Tool geschaffen, das eine Suche von zentraler Stelle nach Proben und Daten über zahlreiche Biobanken hinweg erlaubt.
Zusammenarbeit mit Forschungsinfrastrukturen
Der GBN und die Medizininformatik-Initiative (MII), ebenfalls gefördert durch das BMBF, planen für die kommenden Jahre eine enge Kooperation. In einem gemeinsamen Projekt führen die Partner die IT-Strukturen von GBN und MII dichter zusammen und schaffen eine bundesweit einheitliche, datenschutzkonforme Plattform, die Forschungsdatensätze speichert und bereitstellt. Diese werden sowohl klinische Daten, Bilddaten, als auch Daten zu Bioproben beinhalten und sie multizentrisch, patientenbezogen und pseudonymisiert vereinen. Auch arbeitet der GBN auf europäischer Ebene mit der Biobanken-Organisation BBMRI-ERIC zusammen.