Herzlich Willkommen im Institut für Transplantationsimmunologie
Das Institut für Transplantationsimmunologie widmet sich vorwiegend der patienten-orientierten Untersuchung der angeborenen und adaptiven Immunantwort nach Transplantation von soliden Organen bzw. Stammzellen. Ein Fokus liegt dabei auf der Erforschung der Mechanismen, die während der ex-vivo-Phase eines Organs den sog. Ischämie/Reperfusionsschaden (IRI) verursachen. Dabei spielt das angeborene Immunsystem eine wichtige Rolle, da zelleigene Sensoren diesen IRI-Stress wahrnehmen und ein Inflammationssignal auslösen, das wiederum in direktem Zusammenhang mit der Entzündungsreaktion des Empfängers steht und auch für spätere Komplikationen, inklusive Abstoßungsreaktionen mitverantwortlich ist. Darüber hinaus gilt unser wissenschaftliches Interesse in Kooperation mit klinischen Partnern der MHH und anderen Unikliniken auch der Immunsuppression nach Organtransplantation und der Erforschung von immunologischen Parametern, die eine individualisiertere Einstellung der immunsuppressiven Medikamente erlauben.
Im Bereich der zellulären Immunantwort stehen T-Lymphozyten und natürliche Killerzellen (NK-Zellen) im Fokus unserer Forschung, da diese einerseits wichtige Effektorzellen für eine Abstoßungsreaktion nach Transplantation darstellen. Anderseits werden sie vor allem nach Lungen- bzw. Lebertransplantation als „Passengerzellen“ mit dem Organ transplantiert, wandern in das Empfängerblut und vermitteln so einen transienten Chimerismus, dessen klinische Bedeutung wir definieren wollen. Darüber hinaus sind wir weiterhin an der Regulation von Immunreaktionen bei soliden Tumoren bzw. Infektionen interessiert und möchten dazu beitragen, Immunmonitoringmethoden zu entwickeln, die Aussagen über klinische Verläufe ermöglichen und dabei auch die Pathophysiologie der Entzündungsreaktion im Sinne einer Differenzialdiagnostik besser definieren.
In diesem klinischen Umfeld erforschen wir grundlegende Mechanismen in dem komplizierten Zusammenspiel aus angeborener und erworbener Immunität. Ein wichtiges Ziel ist dabei, die gewonnenen Erkenntnisse auf die klinische Situation übertragen und damit eine Perspektive für die Therapieverbesserung durch gezieltes Ansetzen an diesen immunologischen Stellschrauben eröffnen zu können. Ein besonderes Augenmerk gilt der immunologischen Schnittstelle zwischen der Abstoßung von soliden Organen nach Transplantation und soliden Tumoren, die im Zuge ihrer Progression unterschiedliche Resistenzmechanismen entwickeln, um u.a. der immunologischen Kontrolle zu entgehen. Unser Ansatz ist dabei, von soliden Tumoren zu lernen, wie sich ein Gewebe im Sinne einer immunologischen Toleranz vor dem Angriff des Immunsystems schützen kann. Im Gegenzug können wir von einer Abstoßungsreaktion nach Organtransplantation vor allem Details über die Kinetik lernen, mit der zunächst das angeborene, gefolgt vom adaptiven Immunsystem auf das Transplantat reagiert.