Hintergrund
Immunologische Prozesse spielen bei der Entwicklung neuropsychiatrischer Erkrankungen eine wichtige Rolle und werden zunehmend bei Krankheitsmodellen und experimentellen therapeutischen Ansätzen von diversen psychiatrischen Erkrankungen berücksichtigt. Zudem sind zahlreiche neuroimmunologische Erkrankungen wie z.B. autoimmune Enzephalitiden oder die multiple Sklerose (40% psychiatrische Komorbidität) zusätzlich durch kognitive, motivationale und affektive Symptomkomplexe charakterisiert und bedürfen somit einer interdisziplinären Betrachtung. Eine ätiologisch-basierte Diagnostik ist für die Charakterisierung psychiatrischer Erkrankungen mit neuroimmunologischen Veränderungen entscheidend und ermöglicht eine präzise und personalisierte Behandlung. Hierfür ist die Liquoranalytik grundlegender Bestandteil der differentialdiagnostischen Abklärung und für die Identifikation von neuen Biomarkern von herausgestellten Interesse.
Übergeordnetes Ziel
Schwerpunkt der Arbeitsgruppe ist die Erforschung der Wechselwirkungen zwischen Immunsystem, neuronalen Prozessen und Psychopathologie mit Fokus auf Liquorforschung und molekularbiologische Charakterisierung (Epigenetik).
Das Konsortium hat die Analyse von Liquormarkern zur Phänotypisierung und Subtypisierung bei psychiatrischen Erkrankungen zum Ziel (Liquorforschungsverbund des Norddeutschen Psychiatrieverbundes). Retrospektive Analysen beinhalten aktuell die Charakterisierung von virologischen und Autoantikörper-vermittelten Erkrankungen und ihre Assoziation zu klinischen Parametern.
Publikation:
Hansen N, Lipp M, Vogelgsang J, Vukovich R, Zindler T, Luedecke D, Gingele S, Malchow B, Frieling H, Kühn S, Denk J, Gallinat J, Skripuletz T, Moschny N, Fiehler J, Riedel C, Wiedemann K, Wattjes MP, Zerr I, Esselmann E, Bleich S, Wiltfang J, Neyazi A, CAP (Cerebrospinal Fluid Analysis in Psychiatry) Consortium. Autoantibody-associated psychiatric symptoms and syndromes in adults: A narrative review and proposed diagnostic approach. Brain, Behavior, & Immunity - Health, 2020. 9:100154. DOI
Bei dieser Beobachtungsstudie werden psychiatrische Effekte und ihre Assoziation mit peripherer Inflammation sowie epigenetischen Veränderungen von Nervenwachstumsfaktoren bei Patienten mit IVIG-Behandlung untersucht. Der Fokus liegt in der Erfassung von Fatigue, Konzentrationsfähigkeit und affektiver Symptomatik im Verlauf der Behandlung.
Bei dieser Beobachtungsstudie werden psychiatrische Effekte und ihre Assoziation mit peripherer Inflammation sowie epigenetischen Veränderungen von Nervenwachstumsfaktoren bei Patienten mit IVIG-Behandlung untersucht. Der Fokus liegt in der Erfassung von Fatigue, Konzentrationsfähigkeit und affektiver Symptomatik im Verlauf der Behandlung.
Kooperationen
Kooperationen innerhalb der MHH:
- Klinik für Neurologie, Prof. Dr. Thomas Skripuletz
- Klinik für Neurologie, Dr. Stefan Gingele
- Klinik für Neuroradiologie, Prof. Dr. Mike Wattjes
- Labor für Molekulare Psychiatrie, Dr. Kirsten Jahn
Externe Kooperationen:
- Universitätsmedizin Göttingen, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, PD. Dr. Niels Hansen
- Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Dr. Daniel Lüdecke
Gruppenmitglieder
Forschungsgruppenleitung
Prof. H. Frieling
Geschäftsführende Oberarzt
Sekretariat
Telefon: +49 511 532 2397
Fax: +49 511 532 8375
Deest-Gaubatz.Stephanie@mh-hannover.de
Forschungsschwerpunkte:
- Psychose-Spektrum Erkrankungen
- Neuropsychologie
Publikationen: Pubmed
hoepfner.sarina@mh-hannover.de
Forschungsschwerpunkte:
- Emotional-Instabile Persönlichkeitsstörungen
- Traumafolgestörungen
- Neuropsychologie
meissner.catharina@mh-hannover.de
Publikationen: Pubmed