Forschungsprojekt GesBiEx

Projekttitel: Entwicklung subjektiver Gesundheit vor dem Hintergrund der Zunahme höherer Schulabschlüsse - Eine gender- und altersgruppen-differenzierte Analyse struktureller, psychosozialer und verhaltensbezogener Einflussfaktoren

 

Allgemeine Informationen

Förderkennzeichen: SP 1591/4-1

Förderer: Deutsche Forschungsgemeinschaft

Fördersumme: 256.444 €

Projektlaufzeit: 2024-2026

Projektleitung: PD Dr. Stefanie Sperlich

Projektmitarbeiter*innenJohannes Beller, Batoul Safieddine

 

Kurzbeschreibung

Angesichts der demografischen Alterung der Bevölkerung und der damit verbundenen Zunahme chronisch-degenerativer Erkrankungen wird ein steigender gesundheitlicher Versorgungsbedarf prognostiziert. Auf der anderen Seite kann vor dem Hintergrund der Zunahme höherer Schulabschlüsse postuliert werden, dass auch der Anteil an Personen mit gesundheitsförderlichen Arbeits- und Lebensbedingungen sowie Verhaltensweisen stetig zunimmt. Bislang liegen jedoch erst wenige empirische Studien vor, die die gesundheitlichen Auswirkungen dieser Entwicklungen analysiert haben.

Das geplante medizinsoziologische Forschungsprojekt setzt hier an und untersucht die Auswirkungen der Zunahme höherer Schulbildung auf die zeitliche Entwicklung der subjektiven Gesundheit und gesundheitsbezogenen Lebensqualität in Deutschland. Die Datengrundlage bildet primär das Sozioökonomische Panel (SOEP) der Jahre 1994 bis 2022, ergänzend werden repräsentative Daten des Robert Koch-Instituts (GSTEL03 bzw. GEDA) der Jahre 2003 bis 2019 herangezogen. Den Untersuchungsrahmen bilden die drei medizinsoziologischen Erklärungsansätze für die Entstehung sozial verursachter gesundheitlicher Ungleichheit, die strukturelle, psychosoziale sowie verhaltensbezogene Einflussfaktoren in den Mittelpunkt rücken.

Aufbauend auf einem gender- und alterskohortenspezifischen Untersuchungsansatz, der auf die drei Altersgruppen 30-49, 50-64 sowie 65-79 Jahre fokussiert, untersucht das Projekt die folgenden Forschungsfragen:

  1. Welche Auswirkungen hat der Trend zu höherer Schulbildung auf die Entwicklung der subjektiven Gesundheit?
  2. Verringern oder vergrößern sich bildungsbezogene gesundheitliche Ungleichheiten über die Zeit?
  3. Wie entwickelt sich die gesundheitliche Ungleichheit zwischen den Geschlechtern?

 

Über die Beschreibung hinaus zielt das geplante Projekt darauf, einen Beitrag zur Erklärung von Gesundheitstrends zu leisten, indem die Bedeutung höherer Schulabschlüsse und die mit ihr verbundenen Veränderungen von strukturellen, psychosozialen sowie verhaltensbezogenen Faktoren untersucht werden. Gender- und alterskohortenspezifische Analysen sollen dazu beitragen, lebensweltnahe Maßnahmen der Gesundheitsförderung und Prävention zu entwickeln. Der Untersuchungsrahmen des Projektes ist in der Abbildung 1 visualisiert.