Gesundheit

Atmungstherapeut_innen ergänzen Intensivpflegeteams

Geschäftsführung Pflege baut mehrköpfiges Team auf und freut sich über Bewerbungen sowie über Interessierte unter den MHH-Pflegefachkräften.

Atmungstherapeutin Hilke Lübking steht an medizinischen Geräten auf der Station und führt einen Gerätecheck eines Beatmungsgerätes durch.

Atmungstherapeutin Hilke Lübking führt einen Gerätecheck eines Beatmungsgerätes durch. Copyright: Karin Kaiser/MHH

Stand 01. November 2022

Atmen: Die meisten tun es ohne darüber nachzudenken. Doch es gibt Menschen, denen das selbstständige Atmen schwerfällt, die sogar Angst davor haben – beispielsweise nach langer Zeit an einem Beatmungsgerät. Diesen Patientinnen und Patienten hilft Hilke Lübking. Sie arbeitet als Atmungstherapeutin auf der Intensivstation 14. Atmungstherapeutinnen oder -therapeuten sind erfahrene Spezialkräfte in der Betreuung von Menschen mit Erkrankungen, die direkt oder indirekt die Atmungsorgane betreffen. Sie arbeiten weitgehend selbstständig unter der Supervision einer Fachärztin oder eines Facharztes und stellen ein wichtiges Bindeglied im multiprofessionellen Intensivteam dar.

Patienten atemtherapeutisch noch intensiver betreuen

„Seit meinem Berufsbeginn habe ich mit Menschen zu tun, die an Lungenerkrankungen leiden und fand das immer sehr interessant“, erklärt Hilke Lübking. Deshalb entschloss sie sich 2011 zu der zweijährigen Fachweiterbildung zur Atmungstherapeutin. Da sie ausgebildete Gesundheits- und Krankenpflegerin ist und über Berufserfahrung verfügte, erfüllte sie die Zugangsvoraussetzungen. Um Atmungstherapeutin zu werden, investierte sie berufsbegleitend noch einmal 720 Stunden in Theorie und Praxis. Dazu gehörten auch Hospitationen in verschiedenen Kliniken.

Als Fachpflegekraft gehört Hilke Lübking schon seit 2006 zum Team der Station 14, doch seit Anfang dieses Jahres ist sie dort ausschließlich für die Atmungstherapie zuständig. „Das heißt, dass wir unsere Patientinnen und Patienten atemtherapeutisch jetzt noch intensiver betreuen können“, sagt Hilke Lübking. Sie betreut Menschen, die beispielsweise eine Lungentransplantation vor sich oder bereits überstanden haben, an einer Pneumonie, einem akuten Atemnotsyndrom oder Lungenhochdruck leiden. Viele müssen künstlich beatmet werden. In Abstimmung mit den ärztlichen und pflegerischen Kolleginnen und Kollegen erstellt sie Pläne zur Entwöhnung vom Beatmungsgerät und integriert sie in den Behandlungsablauf. Hilke Lübking ist verantwortlich für die Beratung und Betreuung der Patienten insbesondere im Hinblick auf Medikamente, Aerosoltherapie, Langzeitsauerstofftherapie sowie andere therapeutische und diagnostische Maßnahmen. Auch die Beatmung nach der Entlassung aus der Klinik ist dabei ein wichtiges Thema.

Michaele Brehmer, Pflegedienstleitung der Intensivstationen im Pflegebereich 1, ist von dem Konzept, alles rund um die Atmung in die Hand von versierten Fachkräften zu legen, begeistert. „Frau Lübking kann sich mit ihrer ganzen Expertise voll auf die Patientinnen und Patienten konzentrieren. Das erhöht die Versorgungsqualität deutlich“, erklärt sie. Annekatrin Koczauer, stellvertretende Leitung der Station 14, lobt darüber hinaus Hilke Lübkings vermittelnde Rolle in dem multiprofessionellen Team. „Sie ist ein tolles Bindeglied zwischen den einzelnen Berufsgruppen und bringt zudem neues Know-how mit ein.“

Neues Atmungstherapeuten-Team soll acht Stationen abdecken

Außer Hilke Lübking gibt es zwei weitere solcher Fachkräfte im Pflegeteam der Station 74. Sie sind seit mehreren Jahren in der Klinik für Herz-, Thorax,-Transplantations- und Gefäßchirurgie für die Atmungstherapie zuständig. Zukünftig soll es in der MHH noch mehr Spezialistinnen und Spezialisten dieser Art geben. Denn die Geschäftsführung Pflege plant, ein Atmungstherapeuten-Team aufzubauen, das die acht Intensivstationen der Erwachsenenpflege in der MHH abdecken kann. „Über Bewerbungen von ausgebildeten Atmungstherapeutinnen und -therapeuten freuen wir uns genauso wie über das Interesse von bereits in der MHH beschäftigten Pflegefachkräften mit abgeschlossener Weiterbildung in der Intensiv- und Anästhesiepflege und der Bereitschaft, die Fachweiterbildung zur Atmungstherapeutin oder zum Atmungstherapeuten zu absolvieren“, sagt Michaele Brehmer. Zwei Kollegen von den Stationen 14 und 44 haben sich bereits für diesen Weg entschieden. Einer hat die Weiterbildung erfolgreich absolviert, der andere steht kurz vor dem Abschluss.

Die Stellen sind intern und extern ausgeschrieben. Interessierte können Kontakt aufnehmen zu Michaele Brehmer, Telefon (0511) 532 4663, Brehmer.Michaele@mh-hannover.de

Autorin: Tina Götting