Aktuelle Nachrichten

Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie

Darmkrebsmonat März

 

Was ist Darmkrebs?

Krebs ist eine Krankheit, die auftritt, wenn Veränderungen in einer Gruppe normaler Zellen im Körper zu einem unkontrollierten, abnormalen Wachstum führen, das eine Geschwulst entstehen lässt, die man Tumor nennt. Die häufigste Krebsart im Darm ist das kolorektale Karzinom. Es entsteht im Dickdarm (Kolon) oder im Enddarm (Rektum). Diese beiden Darmabschnitte bilden den letzten Teil des Verdauungssystems. Dick- und Enddarmtumoren gehören zu den sogenannten soliden Tumoren: Diese Krebsarten gehen von Zellen eines einzelnen Organs aus und wachsen häufig zunächst an einem Ort. Im weiteren Verlauf der Erkrankung können sie sich aber im Körper verbreiten und Metastasen bilden. Seltener entsteht Krebs im Dünndarm oder am äußeren Darmausgang. Außerdem gibt es Tumore, die zwar im Darm wachsen, aber nicht zu Darmkrebs im eigentlichen Sinn zählen. Sie gehen nicht von der Darmschleimhaut, sondern von anderen Geweben im Darm aus.

In Deutschland erkranken jedes Jahr etwa 24.000 Frauen und 30.000 Männer erstmals an Darmkrebs. Damit ist Darmkrebs bei Frauen die zweithäufigste und bei Männern die dritthäufigste Tumorerkrankung, jedes Jahr sterben mehr als 20.000 Menschen an den Folgen dieser Erkrankung.

 

Welche Möglichkeiten der Vorsorge gibt es?

Wenn Darmkrebs in einem frühen Stadium erkannt wird, sind die Heilungsaussichten gut. Ab dem Alter von 50 Jahren können Männer und Frauen jährlich ihren Stuhl mittels immunologischer Stuhltests (iFOBT) untersuchen lassen, ab 55 Jahren alle zwei Jahre. Die Möglichkeit der Darmspiegelung besteht regulär für Männer ab 50 Jahren und für Frauen ab 55 Jahren. Bei der sogenannten Koloskopie wird der Darm von innen betrachtet. Über den After wird das Endoskop in den Dickdarm eingeführt. Im Endoskop befinden sich eine Lichtquelle und eine Kamera, die dem Untersuchenden ein Bild auf den Monitor überträgt. Über einen separaten Arbeitskanal können Instrumente eingeführt werden, mit denen dann ggf. vorhandene Polypen abgetragen werden. So werden Krebsvorstufen direkt bei der Untersuchung sofort entfernt. Ist das Ergebnis unauffällig, reicht es, wenn die Untersuchung nach frühestens 10 Jahren wiederholt wird. Die Untersuchung selbst ist nicht schmerzhaft, die Vorbereitung wird oft als etwas unangenehm empfunden, da der Darm mittels Abführmittel gereinigt werden muss. Die Regelungen zur Krebsfrüherkennung gelten für gesunde Menschen. Bei Vorerkrankungen in der Familie oder bei Beschwerden sollte eine Fachärztin/ ein Facharzt aufgesucht werden.

Zur weiteren Information empfehlen wir Ihnen folgende Videos:

Darmkrebsvorsorge an der Medizinischen Hochschule Hannover

Vorsorge und Darmkrebs - wie passt das zusammen (Ein Vortrag bei der Patientenuni)

 

Wie behandeln wir Darmkrebs in der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie, Infektiologie und Endokrinologie?

Für die Behandlung von Darmkrebs stehen verschiedenen Therapien zur Verfügung. Dazu gehören Operationen, Chemotherapie, Bestrahlung und die Behandlung mit zielgerichteten Medikamenten.

Welche Therapie geeignet ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel vom Krankheitsstadium und vom Allgemeinzustand der oder des Betroffenen, aber auch von persönlichen Wünschen und Vorstellungen.

Herzstück moderner onkologischer Therapiefindung stellt der interdisziplinäre Austausch im Rahmen von Tumorkonferenzen dar –  zusammen mit VertreterInnen der Viszeralchirurgie, Strahlentherapie, Nuklearmedizin, (interventionellen) Radiologie sowie auch der Pathologie und Humangenetik diskutieren wir konsequent jeden Patienten/ jede Patientin mit gastrointestinaler Tumorerkrankung, wenn diagnostische oder therapeutische Weichen gestellt werden müssen, um Therapieergebnisse zu überprüfen oder falls ein Wechsel der Therapiemodalität in Erwägung gezogen wird. Ergänzt werden diese zweimal pro Woche stattfindenden Konferenzen um das zweiwöchentliche molekulare Tumorboard, in dem die Ergebnisse komplexer genetischer Diagnostik gesondert besprochen und mögliche therapeutische Konsequenzen im Sinne einer personalisierten Onkologie eruiert werden.

Aus den Tumorkonferenzen heraus werden Behandlungsempfehlungen ausgesprochen, und, falls nötig, eine stationäre Aufnahme geplant oder auch der Kontakt in eine entsprechende andere Fachabteilung vermittelt.

Die Deutsche Krebsgesellschaft und der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums informieren umfassend über Darmkrebs.

Weiter ist kostenfreies Infomaterial ist über die Deutsche Krebshilfe erhältlich.