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Dr. Bernd Heinrich hat von der DGVS für herausragende wissenschaftliche Leistungen zur Erforschung des hepatozellulären Karzinoms den mit 5.000 € dotierten DGVS Nachwuchsforschungspreis Leberkrebs verliehen bekommen. In seiner Forschung widmet sich der 35-jährige der Tumorimmunologie. In der prämierten Arbeit wurden Patientenproben von Patienten mit Leberzellkarzinom untersucht. Hierbei lag der Fokus auf der Analyse von angeborenen lymphoiden Zellen (Innate Lymphoid Cells, ILCs) in der Tumorumgebung. Angeborene lymphoide Zellen interagieren mit Tumorzellen und Zellen der Umgebung durch Ausschüttung von Botenstoffen, sogenannten Zytokinen, und werden selbst durch Zytokine reguliert. Es konnte gezeigt werden, dass in nicht-tumorösem Lebergewebe bis hin zum Kern des Lebertumors ein Konzentrationsgefälle an bestimmten Zytokinen entsteht, welches Zusammensetzung und Funktion von angeborenen lymphoiden Zellen verändert. Mittels modernster Einzelzell-Sequenzierungsanalyse ließ sich feststellen, dass die Immunzellen dabei eine plastische Veränderung durchlaufen und Funktionen einer andere Subgruppe erlangen können. Insbesondere Zellen der Subgruppe 2 (ILC2) waren in einigen Tumoren signifikant häufiger zu finden und deren genetisches Profil konnte mit besserem Überleben assoziiert werden.
In der zukünftigen Arbeit beschäftigt sich die Arbeitsgruppe Heinrich mit der detaillierten Analyse des Immunnetzwerks und des Zusammenspiels von angeborenen und erworbenen Immunzellen in Tumoren von Leber und Gallenwegen. In den nächsten Schritten sollen die gewonnen Erkenntnisse gezielt therapeutisch nutzbar gemacht werden, um eine bessere anti-Tumor Immunität zu erzeugen.