AG Forschungsethik und medizinethische Methodologie

Institut für Ethik, Geschichte und Philosophie der Medizin

 

Die Arbeitsgruppe Forschungsethik und medizinethische Methodologie beschäftigt sich in Forschung und Lehre schwerpunktmäßig mit verschiedenen ethischen Herausforderungen, die im Rahmen präklinischer und klinischer Forschung auftreten, so z.B. bei der Nutzen-Risiko-Abwägung, der informierten Einwilligung oder bei der Sicherstellung von Professionalität bzw. Integrität der Forschung. In diesem Zusammenhang werden auch Fragen der Tierversuchsethik und der Ethik translationaler Forschung adressiert, ebenso forschungsethische Fragen sonstiger gesundheits- oder gesundheitssystembezogener Forschung - so z.B. Forschung im Public Health-Kontext. Mitglieder der Arbeitsgruppe beschäftigen sich daher stellenweise auch mit Themen einer Public Health Ethik, v.a. in der Lehre. Darüber hinaus untersucht die Arbeitsgruppe regelmäßig die ethischen und z.T. auch die sozialen Aspekte von Gesundheitstechnologien im Rahmen von Health Technology Assessment(HTA)-Berichten im Auftrag des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG).

Die Arbeitsgruppe verbindet u.a. empirische Methoden der Sozialwissenschaften mit normativ-ethischen Ansätzen und Methoden (empirische Forschung in der Medizinethik). Dadurch kann sie z.B. praxisorientierte Analysen durchführen oder zur Formulierung von Empfehlungen beitragen. Hierfür beschäftigt sie sich zudem mit der Entwicklung und Reflexion medizinethischer (Forschungs-)Methoden, so bspw. mit systematischen Übersichtsarbeiten in der Medizin-/Bioethik, Methoden der Bearbeitung und der Synthese ethischer Aspekte in HTA-Berichten oder Entwicklungsmethoden für Ethik-Leitlinien. In diesem Zusammenhang reflektiert die Arbeitsgruppe auch allgemein das methodologische Verhältnis von normativ-ethischer Theorie und empirischer Forschung. Sie gibt aber auch der theoretischen Reflexion auf die medizinische (Forschungs-)Praxis und auf deren Konzepte (z.B. evidenz-basierte Medizin, translationale Forschung) Raum und stellt somit einen Bezug zu medizinphilosophischen bzw. medizintheoretischen Diskursen her.