01.08.2024

Emmy Noether Forschungspreisgewinnerin als neue Kollegin in der HTTG/ LEBAO

Das LEBAO konnte kürzlich eine neue Kollegin, Dr. Carola Voss, begrüßen. Im Zentrum ihrer Forschung stehen fortschrittliche Lungenorganoide, dreidimensionale Mikrogewebemodelle, die aus menschlichen induziert pluripotenten Stammzellen (hiPSC) gewonnen werden und, die die Eigenschaften der tiefen Atemwege in vitro nachbilden. Mit Hilfe dieser Lungenorganoide beforscht Dr. Voss einerseits die zellgenauen Wirkmechanismen unter Anderem von Luftschadstoffgemischen auf die tiefen Atemwege, wie sie gerade in den veränderten Bedingungen des Klimawandels auftreten und entwickelt hierfür Testsysteme für die toxikologische in vitro Forschung weiter.

Andererseits möchte sie diese Modelle zur Aufklärung der Entstehung und der molekularen Pathomechanismen von Lungenerkrankungen wie z.B. COPD im Rahmen von Luftschadstoffen und darüber hinaus einsetzen. Die krankheitsrelevanten Signaturen in der Lunge sollen außerdem mit genetischer Veranlagung, dem biologischen Geschlecht und epigenetischer Regulation im Vergleich korreliert werden. Diese patientenspezifischen, hiPSC abgeleiteten Lungenorganoide stellen weiterhin eine translationale Plattform zur Wirkstofftestung und ihrer toxikologischen Bewertung dar. Dr. Voss‘ Forschungsgruppe will dazu beitragen, dass organotypische in vitro Systeme, die Alternativen zur tierexperimentellen Forschung nach dem 3R-Prinzip (Replace, Reduce, Refine) darstellen, in der Inhalationstoxikologie eine deutlich größere Bedeutung bekommen und besser etabliert werden.

Dr. Voss hat vor ihrem Umzug nach Hannover in der Arbeitsgruppe von Dr. Tobias Stöger am Helmholtz Zentrum in München das Lungenoranoidmodell etabliert und bereits erfolgreich damit publiziert. Diese Expertise bringt sie nun ins HTTG/LEBAO mit. Ihre geplanten Forschungsvorhaben unterstützt durch ihre Expertise wurden von der DFG als herausragend bewertet und mit dem Emmy Noether Preis ausgezeichnet. Die Emmy Noether Förderung ermöglicht es herausragenden Nachwuchswissenschaftlern, sich durch die eigenverantwortliche Leitung einer Nachwuchsgruppe über einen Zeitraum von sechs Jahren für eine Hochschulprofessur zu qualifizieren.

Wir heißen Frau Dr. Carola Voss herzlich willkommen und freuen uns auf die Zusammenarbeit mit ihr und ihrer Arbeitsgruppe!