Erste interne Karrieremesse zeigte dem Nachwuchs die Vielfältigkeit des Pflegeberufes.
Stand: 18. Mai 2022
Während ihrer Ausbildung lernen Pflegefachkräfte viele Einsatzbereiche ihres Berufes kennen. Gerade an der MHH bieten sich da einige Optionen. Und doch ist es in den drei Jahren nicht möglich, wirklich alle Bereiche zu entdecken. „Pflege bietet viel mehr, als die meisten denken“, sagt Eric Masur begeistert. Um diese Lücke für den Nachwuchs zu schließen, hat der Diplom-Pädagoge und PR-Beauftragte der Bildungsakademie Pflege der MHH die Akademie der Zukunft organisiert. Die Veranstaltung am 22. April war die erste interne Karrieremesse rund um den Pflegeberuf. Rund 140 Beschäftigte aus der Pflege engagierten sich dabei. An etwa 40 Ständen und Stationen präsentierten sie ihre jeweiligen Tätigkeitsbereiche und führten vor, was zu ihren Aufgaben und ihrem Arbeitsalltag gehört.
Schonende OP am Schweineschnitzel
Akutstationen, Intensivstationen, Zentrale Notaufnahme, OP-Bereiche, psychiatrische Stationen, Anästhesiebereich und Pflegestärkungsteam – sie alle und viele weitere waren auf der Karrieremesse als Aussteller vertreten. Das gesamte Gebäude der Bildungsakademie Pflege war ausgebucht. Dabei waren die Aussteller anfangs zögerlich, wohl auch wegen des Premierencharakters der Veranstaltung. „Erst kurz vor Anmeldeschluss kam das Ganze richtig ins Rollen“, sagt Eric Masur. „Alle waren voller Eifer bei der Sache und haben mit tollen Ideen und mit Kreativität mitgemacht“, freut sich Masur.
So zeigten beispielsweise OTA-Azubis, wie bei Operationen gewebeschonend gearbeitet und Blutungen vermieden werden können. „Die Ärztin oder der Arzt verödet beim Schneiden die Blutgefäße mit Strom“, erklärte Marieke Siegel. Sie und ihre Kolleginnen und Kollegen demonstrierten den Gästen das an einem Schweinschnitzel. Um die Beatmung von Patienten ging es am Stand der Intensivstation 74. Die Atmungstherapeutin Kristin Timke führte an einer Schweinelunge ein innovatives Beatmungsgerät vor. Interessierte konnten beobachten, wie die Lungenflügel sich im Atemrhythmus ausdehnten und wieder abflachten. „Um die benötigte Sauerstoffmenge zu errechnen, braucht das Gerät nur die Körpergröße und das Geschlecht der Patientin oder des Patienten“, erläuterte Kristin Timke. Mitarbeitende der Pädiatrischen Hämatologie boten Blutgruppen-Bestimmungen an. Das interessiert viele im Publikum, vor dem Stand bildete sich eine lange Schlange. An Führungen durch die Unfallchirurgie und die Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie konnten die Gäste ebenfalls teilnehmen. Eine Gruppe von OTA- und ATA-Azubis führte die Teilnehmerlisten und organisierte die Rundgänge.
Ziel: Junge Fachleute halten und neue gewinnen
Die Idee, eine interne Karrieremesse zu veranstalten, hatten Juliane Annussek, Leiterin der Bildungsakademie Pflege, und Eric Masur schon länger. Jetzt setzten sie die Sache in Abstimmung mit dem Personalmanagement und der Geschäftsführung Pflege sowie mit der tatkräftigen Unterstützung des Bildungsakademie-Teams um. Das Ziel: „Mit der Akademie der Zukunft wollten wir den jungen Menschen einen möglichst umfassenden Eindruck von ihren beruflichen Möglichkeiten geben“, sagt Juliane Annussek. „Schließlich soll jede und jeder das für sie oder ihn richtige Berufsfeld finden und sich dort wohlfühlen.“ Gleichzeitig sollten die einzelnen Pflegebereiche der MHH die Gelegenheit nutzen, sich dem Nachwuchs mit ihren Teams und ihren Arbeitsbereichen vorzustellen. Vor dem Hintergrund des bundesweiten Mangels an Pflegekräften seien beide Aspekte wichtig, um junge Fachleute zu halten und auch neue zu gewinnen, betont Masur. Etwa 90 Prozent der Auszubildenden in einem Pflegeberuf bleiben nach ihrer Ausbildung an der MHH – je länger, desto besser.
An der Bildungsakademie Pflege gibt es 300 Männer und Frauen in der Ausbildung zur Pflegefachfrau oder zum Pflegefachmann sowie 80 Azubis in der Operationstechnischen oder der Anästhesietechnischen Assistenz. Außer ihnen waren auch zukünftige Auszubildende, die im kommenden Herbst an der Bildungsakademie starten, eingeladen. Außerdem gehörten die Teilnehmenden des Bundesfreiwilligendienstes und des Freiwilligen Wissenschaftlichen Jahres zu den Gästen. Insgesamt kamen etwa 450 Besucherinnen und Besucher.
Mit dem Ergebnis der Veranstaltung ist die Bildungsakademie sehr zufrieden. „Ausstellende und Gäste sind super miteinander ins Gespräch gekommen, der Austausch hat funktioniert“, bilanziert Juliane Annussek. Sie und Eric Masur denken bereits über eine Wiederholung nach.
Autorin: Tina Götting