Förderung durch die EU
European Research Council
Klinik / Institut: Institut für Pathologie
Nicht neoplastische inerstitielle Lungenerkrankungen sind eine komplexe Gruppe von über 120 definierten Entitäten, deren Ursache und Entwicklung zu großen Teilen Unverstanden sind. In der ersten Hälfte dieses Projektes konnten wir bereits wichtige Mechanismen und Charakteristiken in inerstitiellen Lungenerkrankungen aufdecken.
Im Licht der aufkommenden zweiten Infektionswelle durch SARS-CoV-2 werden immer mehr Langzeitfolgen und Spätschädigungen der COVID-19 Erkrankung aufgedeckt. Viele Hinweise deuten in Richtung von infektions-induzierten interstitiellen Veränderungen der Lunge.
Wir wollen unser bestehndes Wissen im Bezug auf nicht neoplastische interstitielle Lungenerkrankungen und SARS-CoV-2 induzierte Pneumonien (Ackermann et al- 2020) auf die Langzeitfolgen und Spätfolgen durch COVID-19 übertragen.
Ackermann M, Verleden SE, Kuehnel M et al (2020) Pulmonary Vascular Endothelialitis, Thrombosis, and Angiogenesis in Covid-19. N Engl J Med.
https://doi.org/10.1056/NEJMoa2015432
Förderung durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE)
Klinik / Institut: Klinik für Pneumologie, Molekular Pneumologie, MHH; Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie, MHH; Arbeitsgruppe Immunregulation, HZI
Alpha-1-Antitrypsin (A1AT) ist ein Akute-Phase-Glykoprotein und einer der am häufigsten vorkommenden Protease-Inhibitoren im Menschen. A1AT wird auch als ein Protein mit breiter immunmodulatorischer und immunsuppressiver Wirkung charakterisiert. Der A1AT-Spiegel steigt während einer Entzündung oder Verletzung stark an. A1AT wird seit 30 Jahren als Substitutionstherapie bei Emphysempatienten mit genetischem A1AT-Mangel eingesetzt und zeigt in vielen präklinischen Modellen eine sehr gute Sicherheit und Verträglichkeit.
Aktuelle wissenschaftliche Daten deuten darauf hin, dass durch COVID-19 induzierte mikrovaskuläre Schäden eine Folge einer hyperaktivierten Entzündungsreaktion sind. Ziel dieses Projektes ist es, die immunmodulatorische Fähigkeit von A1AT zur Verhinderung eines klinisch schweren COVID-19-Verlaufs zu untersuchen und gleichzeitig klinisch relevante prognostische Biomarker für COVID-19-Patienten zu etablieren.
Das Projekt wird in Kooperation der Kliniken für Pneumologie, Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie der MHH und des HZI mit Zugang zu einem hochwertigen Labor der Biosicherheitsstufe 3 durchgeführt.
Bei vielversprechenden Ergebnissen planen wir eine sofortige Translation „from Bench to Bedside“ und die Erprobung von A1AT in einer klinischen Phase-1-Studie bei Hochrisikopatienten zur Prävention schwerer COVID-19-Verläufe.
Weitere Projekte mit EU-Förderung
Klinik / Institut: Institut für Transfusionsmedizin und Transplantat Engineering
COVID-19-Rekonvaleszenzplasma (CCP) ist eine vielversprechende Behandlungsmöglichkeit für COVID-19 und wird in mehr als der Hälfte der EU-Mitgliedsstaaten eingesetzt oder erprobt. Dabei wird CCP kranken Patienten transfundiert, um deren Fähigkeit zur Bekämpfung des Virus zu stärken. Mit ihrem Instrument für Notfallunterstützung (ESI) stellt die Europäische Union eine bedarfsgerechte, koordinierte Notfallhilfe bereit, um den Mitgliedstaaten bei der Bewältigung der unmittelbaren akuten Phase der COVID-19-Pandemie sowie beim Ausstieg, der Erholung und der Verhinderung eines erneuten Auftretens zu helfen. Das Ziel dieses Projekts ist es, eine dringende und effiziente Erhöhung der Kapazitäten für die Sammlung, Lagerung und Testung von CCP zur Behandlung von COVID-19-Patienten zu ermöglichen, um deren Gesundheitszustand zu verbessern, die Sterblichkeit zu verringern und die Verweildauer im Krankenhaus zu verkürzen. Die erhöhte Verfügbarkeit erleichtert den Austausch von CCP innerhalb und zwischen den Mitgliedsstaaten, um lokal begrenzte Engpässe und Spitzen bei COVID-19 zu bewältigen.